Forchheim: Nachruf auf Johannes Friedrich

„Caritas“ war sein Lebensinhalt

Trauer. Im Alter von 85 Jahren ist Johannes Friedrich gestorben. Er brachte Sozialstationen, Seniorenbüro und Hospiz-Verein mit auf den Weg

Johannes Friedrich. Widmete sich im Ruhestand dem künstlerischen Schaffen, der Natur und seinem Gartenparadies. Foto: Privat

Johannes Friedrich. Widmete sich im Ruhestand dem künstlerischen Schaffen, der Natur und seinem Gartenparadies. Foto: Privat

Im Alter von 85 Jahren ist Johannes Friedrich verstorben. 22 Jahre war er Geschäftsführer des Caritasverbandes für den Landkreis Forchheim, den er 1996 mit begründet hat. Als Geschäftsführer der Caritas Forchheim ergriff er 1993 die Initiative zur Gründung eines Seniorenbüros und er richtete Sozialstationen in Neunkirchen am Brand, Ebermannstadt und Forchheim ein. Friedrich war außerdem Gründungsmitglied des Hospizvereins und des Kinderschutzbundes.

Hinter diesen Verdiensten stand aber nicht nur ein erfolgreicher Geschäftsführer, sondern ein Mensch, der „Caritas“ als Lebensinhalt sah. Nämlich christliche Nächstenliebe, in der sich Menschen auf Augenhöhe respektvoll begegnen und füreinander sorgen. Das tat der Verstorbene bescheiden, aber zielstrebig und mit der Gabe ausgestattet, andere für etwas begeistern zu können. Lisa Hoffmann, die als Geschäftsführerin der Awo lange mit ihm im Kreis der Wohlfahrtsverbände zusammen gearbeitet hat, lernte ihn als „Visionär“ und fleißigen Arbeiter kennen, der viel für Forchheim getan hat, und als einen Menschen, auf den man sich immer verlassen konnte. Johannes Friedrich und seine Familie lebten die „Caritas“ aber auch im Umfeld ihres Wohnortes in Reuth und in der Pfarrei St. Johannes der Täufer.

Kämpfte um das Seniorenbüro

Das Seniorenbüro hat bis heute unter dem Namen Treffpunkt Aktive Bürger Bestand und setzt gesellschaftlich wichtige Impulse. Friedrich bewarb sich 1993 um einen Modellversuch des Bundesministerium für Familien, Frauen, Senioren und Gesundheit, um Erfahrungen und Kompetenzen von Senioren für die Gesellschaft nutzbar zu machen sowie ehrenamtliches Engagement und den Kontakt zwischen Jung und Alt zu fördern. Das Modell stand allerdings 1998 vor dem Aus, als Stadt und Landkreis die finanzielle Förderung im bisherigen Umfang einstellten. Der Betrieb war mit hauptamtlichen Mitarbeitern nicht mehr aufrechtzuerhalten. Johannes Friedrich kämpfte um den Erhalt und mit Mitstreitern gründete er einen Verein, um die Finanzierung zu gewährleisten und die Arbeit fortzuführen.

Liebe zur Kunst und Natur

Den Hospizverein konnte er 1995 zusammen mit Christine Denzler-Labisch von der Hospizbewegung Bamberg begründen. Ein Jahr später fand das erste Hospiz-Helferinnen-Seminar statt. Nach seiner beruflichen Tätigkeit leitete er die jährlichen Kunsttage in der Landvolkshochschule Feuerstein, was ihn sehr erfüllte. Denn schon in der Jugend hatte er seine künstlerische Passion entdeckt, die er dann in seiner Pensionierung fortführen konnte. Inspiration waren ihm die Liebe zur Natur und sein Gartenparadies am Rande der Wiesent, was er mit seiner Ehefrau Gundelinde bis ins hohe Alter pflegen und genießen konnte.