Buckenhofen: Queen, Olibert, Allegro und Co. bitten um Futterspenden – Wer unterstützt den Forchheimer Weihnachtszirkus?

Buckenhofen (ha) – Eigentlich hatten sich die Zirkusfamilien Renz / Sperlich dieses Weihnachten – genau wie auch wohl die meisten anderen Bürgerinnen und Bürger aus Stadt und Landkreis Forchheim, anders vorgestellt. Eigentlich wollte das Team des „Wonderfulchristmas Circus“ seinem Namen gerecht werden und seinen Besuchern eine schillernde Zirkus-Show präsentieren und die Gäste für ein paar Stunden in die heile und schillernde Zirkuswelt entführen; doch mit Corona kommt alles anders.

Angelina (links) und Sandy (rechts) gemeinsam mit einem ihrer Pferde / Foto: Alexander Hitschfel

Die Kamele haben in Buckenhofen einen großen Auslauf / Foto: Alexander Hitschfel

„Wir hatten noch bis zuletzt gehofft, dass wir doch noch an Weihnachten spielen dürfen, doch dann kam der harte Lockdown“, sagt Angelina Renz (33) von der Zirkusdirektion, die mit Wohn- und Lastwagen und mit ihrem kompletten Tierbestand nun auf der Wiese, direkt hinter dem Sportplatz des SV Buckenhofen ihr Winterquartier aufgeschlagen haben. Rund 30 Tiere hat der Zirkus aktuell im Bestand, angefangen von Rondo, einem belgischen Schäferhund, über die beiden Lamas Queen und Olibert, Allegro eines von zwei Shetlandponys bis zu den vier Kamelen. Ergänzt wird der Tierbestand durch die beiden japanischen Zwergseidenhühner Rambo und Gudrun. Letztere haben keinen Auftritt in der bunten Zirkus-Show, sondern dienen lediglich zur Zierde. Die sieben rassigen Pferde mit klangvollen Namen wie Rubin, Spirit oder Blitz freuen sich förmlich als wir die Tierstallungen betreten.

„Es ist jetzt rund ein Jahr her, dass wir die letzte Show gespielt haben und das war hier in Buckenhofen mit dem Weihnachtszirkus“, erinnert sich die 33jährige. Im Januar diesen Jahres ist es nach einer „harten Saison“ – nach einem grönenden Abschluss mit der Weihnachtsshow in Buckenhofen – in die Winterpause gengangen. Man ist also quasi in den „Winterschlaf“ gefallen aus dem das Zirkusunternehmen eigentlich im März diesen Jahres wieder erwachen sollte. Aber leider machte Corona dem Vorhaben den sprichwörtlichen „Strich durch die Rechnung“.

„Wir hatten die Zelte für die Weihnachtsshow eigentlich schon aufgeschlagen, doch dann kam der Lockdown“. Auf staatliche Hilfen können die Zirkusfamilien nicht zurückgreifen; sie sind auf Spenden angewiesen und zwar dringend. „Es ist jeden Tag eine Art Überlebenskampf“, bestätigt auch Sandy Renz (25). Seit elf Monaten kein Gastspiel. Die Kosten sind da und zwar nicht wenig für die rund 30 Tiere. Während unseres Interviews kommt gerade ein Vater mit seiner kleinen Tochter aus Buckenhofen vorbei und spitzt etwas neugierig in das Großraumzelt mit den Tieren. „Kommen Sie rein. Haben Sie schon einmal ein Lama gestreichelt?“, sagt eine andere Tochter des Familienunternehmens und zieht die beiden Buckenhofener förmlich in das Tierzelt. Man sieht wie das kleine Mädchen strahlende Augen bekommt, als sie die beiden Lamas Queen und Olibert streicheln darf. Die beiden Lamas genießen die Streicheleinheiten und zeigen sich von ihrer besten Seite.

„Sie sehen, dass es unseren Tieren gut geht“, sagen Angelina und Sandy übereinstimmend. Das ist tatsächlich so. Die Tiere haben geräumige Boxen und gut zu fressen. „Wichtig ist, dass die Tiere nicht unter der Pandemie leiden“, fügt die 33jährige Angelina hinzu. „Bevor meine Tiere hungern müssen, esse ich lieber zwei Tage nichts“, fügt sie an. Die Haltung der Tiere werde in geringen, immer wiederkehrenden Zeitabständen durch die Veterinärämter kontrolliert, ergänzt Angelina. Keine Einnahmen und doch nicht unerhebliche Ausgaben für die Tiernahrung können einen solchen Zirkus schon schnell in eine finanzielle Schieflage bringen.

„Wir sind dringend auf die Solidarität der Bürgerinnen und Bürger der Stadt und des Landkreises angewiesen“, sagt die 25jährige Sandy. Man bitte deshalb um Futterspenden wie Kraftfutter, Heu, Stroh, oder auch um Diesel oder Heizöl, damit die Wohnwägen und das Tierzelt beheizt werden kann. Finanzielle Hilfe sind bei den Zirkusfamilien, angesichts der laufenden Kosten, ebenfalls willkommen. Dazu bitte unter Angabe des Kontoinhabers: Angelina Sperlich die IBAN DE 18 1001 0010 0761 085120 verwenden.

„Wir sind in Forchheim hier gut aufgenommen worden und die einen oder anderen Futterspenden haben uns bereits auch erreicht, herzlichen Dank dafür!“, sagt die 25jährige dankbar, die gleichzeitig einlädt doch selbst mal einen Blick hinter die Kulissen des Zirkus zu werfen und zu sehen, wie die Tiere untergebracht sind“. „Uns kann man unter 0174/1609584 telefonisch erreichen und man kann auch gerne vorbeikommen und die Tiere sich anschauen“. Angelina wie auch Sandy hoffen auf die Spendenfreudigkeit der Bürgerinnen und Bürger aus Stadt und Landkreis Forchheim, denn wenn man realisitisch in die Zukunft blickt, wird die neue Zirkussaison – welche eigentlich im März angehen sollte – wohl in diesem Jahr wegen Corona erst einige Monate später starten. „Und bis dahin müssen wir überbrücken und überleben“, sagt Angelina, die auch hofft, dass es den einen oder anderen Landwirt in der fränkischen Schweiz gibt, der mit Heu und Stroh aushelfen kann.                                                                        Alexander Hitschfel