Hausärztemangel: Coburg im Förderprogramm
Erfolg für Coburg: Nach gemeinsamem intensiven Einsatz von Oberbürgermeister Dominik Sauerteig, des Coburger Hausarztvereins und der Wifög wurde Coburg in das Förderprogramm der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern aufgenommen. Somit können endlich Hausärzte gefördert werden, die sich in Coburg niederlassen.
Die medizinische Versorgung durch Hausärzte vor allem in der Stadt Coburg aber auch im Landkreis ist prekär. Immer mehr Menschen finden keinen Hausarzt. „Wir erhalten fast täglich Anrufe oder Briefe von verzweifelten Coburgerinnen und Coburgern, die trotz Krankheit keinen Hausarzt mehr finden“, beschrieb OB Sauerteig die Situation. „Die noch bestehenden Hausarzt-Praxen sind überlastet und können niemanden mehr aufnehmen“, erklärte Ullrich Zuber, Vorsitzender des Coburger Hausarztvereins.
Seit mehrere Hausärzte ihre Praxis aufgegeben hatten, ist ein deutlicher Mangel in der Stadt Coburg zu verzeichnen. Junge Ärzte drängt es eher in die Großstädte. Deshalb können in unterversorgten ländlichen Gebieten Hausärzte eine Förderung des Freistaates Bayern in Höhe von 60.000 Euro erhalten, wenn sie sich niederlassen. Allerdings gilt diese Förderung nur bis zu einer Größe von 20.000 Einwohnern. „Wir haben uns extra in München erkundigt, angehende Hausärzte in Coburg haben keine Chance, diese Förderung zu erhalten“, sagte Sauerteig. Eine direkte finanzielle Förderung von Hausärzten durch die Stadt ist aufgrund der Bundes- und Landesgesetze schwierig.
Auch die Hausärzte selbst warnen vor Problematik der Unterversorgung in Coburg. „Abgesehen davon, dass akut zu wenige Hausärzte die Bürgerinnen und Bürger da sind, sind viele Kollegen schon nahe am Rentenalter. Das Problem wird sich also verschärfen, wenn nicht gegengesteuert wird. Das ist nicht nur ein medizinisches Problem, sondern auch ein Standortnachteil für die ganze Region“, sagte Zuber. „Deshalb haben wir uns an Wifög und den OB gewandt, damit wir gemeinsam Abhilfe schaffen können.“
Da vom Freistaat keine schnelle Hilfe zu erwarten war, wandten sich sowohl der Hausarztverein als auch Sauerteig persönlich in dringlichen Briefen an die für die Verteilung von Ärzten zuständige Kassenärztliche Vereinigung Bayern (KVB). Die KVB hat daraufhin ein eigenes Förderprogramm für den Planungsbereich Coburg ausgeschrieben. Demnach gewährt die KVB einen Niederlassungszuschuss von bis zu 60.000 Euro und einen Zuschuss für die Errichtung einer Zweigpraxis von bis zu 20.000 Euro.
„Das ist ein schöner Erfolg“, erklärte OB Sauerteig dazu. „Wir hoffen nun, dass wir schnell mindestens eine Ärztin oder einen Arzt finden, die sich alsbald in Coburg niederlassen und die Unterversorgung verringern. Außerdem sind wir mit der Wifög bereits intensiv daran, mit Hilfe des Hausarztvereins, der GesundheitsregionPlus und Coburger Unternehmen sowohl kurz- als auch langfristige Konzepte zu schaffen und so weitere Anreize für Ärztinnen und Ärzte zu bieten, damit sie sich in Coburg niederlassen. Die medizinische Versorgung in Coburg hat oberste Priorität.“
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