Plech: Dresdner Starfotograf und Wahl-Hofer bringt die Teddybären wieder nach Franken
Was Andreas Pietrucha, die Firma Mikrolux und die Teddybären mit Hof verbindet
HOF/DRESDEN. Die auf diesem Gebiet renommierte Diplom-Kunsthistorikerin Barbara Eggers aus Berlin hat in ihrem dieser Tage erschienenen Buch „Fotomodelle in Plüsch“ eine Forschungsarbeit über Teddybären in der DDR veröffentlicht. Ein wichtiger Bestandteil der Dokumentation ist dem Ex-Dresdner Star-Fotograf und Wahl-Hofer Andreas Pietrucha (74) gewidmet, der mit den Teddy-Geschichten seiner Firma Mikrolux so gut wie allen Kindern in der DDR ein Begriff war.
Es gab drei private Hersteller von Bärengeschichten beziehungsweise Bärenfilmen. Der bekannteste in Ost und West dürfte die Firma Mikrolux in Dresden (Gründer: Bernhard Pietrucha, Mitinhaber: Sohn Andreas Pietrucha) gewesen sein. Vieles dazu fand bereits im ZDF wie auch in verschiedenen Büchern und Gazetten Würdigung. Andreas Pietrucha war unter anderen einer der Fotografen, Grafiker und Gestalter der beliebten Mikrolux-Dia- und Stereo-Dia-Serien mit den lustigen Bärengeschichten. 1972 wurde die Firma von der Staatsmacht der DDR in Volkseigentum umgewandelt. Andreas Pietrucha blieb weiter in Ost und später in West als Fotograf und Fotohändler sehr erfolgreich. Die Teddyfotografie war eine ihm liebgewordene Nische seines fotografischen, künstlerischen Schaffens.
Heute, als Rentner, ist der 74-Jährige ehrenamtlich als Museumsmitarbeiter im Deutschen Kameramuseum in Plech tätig. Viel besucht sind seine Schätzsonntage jeden ersten und dritten Sonntag im Monat – was derzeit wegen Corona nicht möglich ist. Gerne berät er kompetent und mit schier unendlichem Fachwissen bei Sammlungen, Verkäufen und Bewertungen. Auch oftmals außerhalb der Museumszeiten.
Das Teddy-Museum in Hof gibt es bekanntlich nicht mehr. Mit Andreas Pietrucha sind die Teddybären im Film und in Buchform wieder nach Hochfranken gekommen. Im Deutschen Kameramuseum in Plech gibt es die Mikrolux und ihre Historie in einer eigens dafür errichteten Vitrine zu bestaunen. Natürlich sind die Mikrolux-Bären und ihre Geschichte(n) dabei.
Übrigens: So schön Dresden nach der Wende wieder in altem Glanz erstrahlt – Andreas Pietrucha zieht es nicht mehr in seine alte Heimat. Zuviel hat sich an negativen Erinnerungen an die Schikanen, welche er zu DDR-Zeiten als Künstler und Unternehmer ausgesetzt war, bei ihm aufgestaut. Er hat seit der Wende seinen Lebensmittelpunkt in Hof gefunden und fühlt sich in der Stadt und der fränkischen Umgebung sehr wohl.
Mehr Infos und Bilder zu Mikrolux und den bekannten Teddy-Geschichten im Internet unter: www.a-pietrucha.de und www.kameramuseum.de sowie zum neuen Teddy-Buch unter: https://tb-baerlin.jimdofree.com/.
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