Landkreis Wunsiedel richtet Krisentelefon ein – Jahreswechsel unter Corona-Bedingungen
Ein großer Teil der Familien im Landkreis scheint mit der Belastung durch die Corona-Pandemie gut umgehen zu können. Aber es gibt auch solche, bei denen die Situation an den Nerven zehrt und die sich vielleicht teilweise bereits überfordert fühlen. Die Erfahrungen der Personen, die im Landratsamt traditionell nah an den Familien dran sind, aus dem ersten Lockdown haben gezeigt, dass die Gründe dafür ganz unterschiedlicher Natur sein können. Die einen leiden vielleicht darunter, dass die sich zuhause eingeengt fühlen oder keine entsprechenden Rückzugsmöglichkeiten haben. Andere hingegen sind vielleicht durch die Reduzierung der Kontakte schlichtweg einsam. Auch die finanzielle Situation kann Stress erzeugen – Kurzarbeit, Arbeitsplatzverlust oder mangelnde Aufträge können das Leben in Familien grundlegend verändern. Belastend ist für viele aber auch die Unsicherheit in Sachen Kinderbetreuung oder die Anforderungen, die ein Homeschooling auslösen kann.
Jeder, der sich in einer dieser geschilderten oder einer vielleicht noch ganz anderen Krisensituation befindet, kann und soll sich gerade in dieser Zeit Unterstützung holen. Die Beratungsstellen des Landkreises sind hier verständnisvolle, zuverlässige und kompetente Ansprechpartner und ab sofort deshalb auch noch leichter zu erreichen.
Der Landkreis richtet unter 09232-80777 ein Krisentelefon ein, über das Hilfesuchende sich schnelle Unterstützung holen können. Zu erreichen ist es ab dem 14.12. montags bis donnerstags von 08:00 bis 16:00 Uhr und am Freitag von 08:00 bis 12:00 Uhr. „Wir haben das Krisentelefon ins Leben gerufen, weil wir einerseits glauben, dass viele Menschen, die Unterstützung benötigen, glauben, dass wir wegen Corona derzeit vielleicht schlecht zu erreichen sind. Anderseits sind wir uns sicher, dass gerade jetzt der Bedarf am größten ist. Darauf wollen wir eingehen“, sagt die Leiterin des Jugendamtes, Sandra Wurzel. „Die Anrufe werden von Fachkräften des Kreisjugendamtes entgegengenommen, die gleich beraten oder an die entsprechenden Experten weitervermitteln können. Wichtig ist allerdings: in akuten Gefahrensituationen sollten sich Menschen auch weiterhin direkt an den Notruf unter der 110 wenden.“
Sozialplanerin Sarah-Alena Thoma: „Jeder kann sich an unser Krisentelefon wenden. Egal ob Frau oder Mann, jung oder alt. Wer sich in einer familiär belastenden Situation befindet, kann uns anrufen. Wir hoffen, dass möglichst viele Menschen das Angebot des Krisentelefons annehmen und uns ihr Vertrauen schenken, so dass sich niemand alleine gelassen fühlt und aus momentanen Problemen erst gar keine Krisen werden müssen.“
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