Zug musste bei Baiersdorf notbremsen – alle 4 Gleise gesperrt
Mit dem Stichwort „Person von Zug erfasst“ wurden am Montag abend Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei und Notfallmanagement der Deutschen Bahn an den Baiersdorfer Bahnhof alarmiert. Der Triebfahrzeugführer einer S-Bahn hatte auf der Fahrt in Richtung Nürnberg mehrere jugendliche Personen auf den Gleisen zwischen den Schallschutzwänden nördlich des Bahnhofs bemerkt und eine Schnellbremsung eingeleitet, weil er sich nicht sicher war, ob er nicht eine davon erfasst hatte.
Nachdem der Zug bei km 31,8 zum Stehen gekommen war, begaben sich die Einsatzkräfte zum Rettungstor in Höhe des ehemaligen Bahnübergangs an der Galgenfuhre. Nachdem seitens der Leitstelle der DB AG die Sperrung aller vier Gleise der Schnellfahrstrecke schriftlich bestätigt worden und auch der Notfallmanager der DB Netz innerhalb kürzester Zeit vor Ort war, konnte der Gleisbereich zügig betreten werden. Ein Teil der Helfer machte sich gleich in Richtung des rund 600m südlich entfernt stehenden Zuges auf, der andere suchte den Bereich in Richtung Norden bis zur Kersbacher Bahnbrücke ab. Obwohl mehrere Lichtmasten in Stellung gebracht wurden, mussten sich die Rettungskräfte vorwiegend mit Hand- und Helmlampen im schwer begehbaren Schotterbett zwischen den Schatten der beidseitig vorhandenen Schallschutzwänden orientieren.
Zum Glück konnten weder an dem nagelneuen Triebzug selbst noch entlang der Gleise Personen oder Unfallspuren gefunden werden. Die Gesuchten hatten vor dem Eintreffen der Einsatzkräfte die Flucht ergriffen. Nach einer Stunde intensiver Suche wurde in Absprache mit der Bundespolizei und Notfallmanagement der Einsatz beendet werden. Bevor die ICE-Strecke aber endgültig wieder freigegeben werden und neben den in Forchheim und Erlangen wartenden Zügen auch die betroffene S-Bahn ihre Fahrt fortsetzen konnte, musste aus Sicherheitsgründen noch auf einen Ersatz-Lokführer gewartet werden, der seinen sichtlich unter dem Eindruck des Ereignisses stehenden jungen Kollegen ablöste.
Was die jungen Leute im Gleisbereich vorhatten, konnte noch nicht herausgefunden werden. Offensichtlich ist aber nicht nur die Außenseite, sondern auch der Bereich zwischen den Lärmschutzwänden ein beliebter, aber lebensgefährlicher Spielplatz für Sprayer.
Bericht/Bilder: KBI S. Brunner, Pressestelle Kreisbrandinspektion ERH
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