Die Bayerische Integrationsbeauftragte Gudrun Brendel-Fischer, MdL zum Internationalen Tag des Ehrenamts
„Ehrenamt ist die Triebfeder der Integration“
MdL Gudrun Brendel-Fischer (CSU, Bayreuth) erklärt anlässlich des morgigen Tag des Ehrenamts: „Ehrenamtliches Engagement wird häufig als selbstverständlich wahrgenommen. Dabei leisten Ehrenamtliche einen unverzichtbaren Beitrag gerade auch im Bereich der Integration: Gute Initiativen und Projekte schaffen Begegnungsstätten, bauen Vorurteile ab und werben so für gegenseitiges Verständnis. Der Freistaat errichtet das Fundament und schafft Rahmenbedingung. Die Ehrenamtlichen füllen diese entstandenen Räume allerdings erst mit Leben. Sie sind das Kitt, welches die Gesellschaft zusammenhält.“
Besonders herausheben möchte die Beauftragte die Bedeutung von Bildungs- und Lesepatenschaften zu Zeiten der Corona-Pandemie: „Die Qualität der Bildungsmöglichkeiten auch im Bereich Spracherwerb sind unmittelbar verknüpft mit der späteren Chance auf Teilhabe in der Gesellschaft und dem Arbeitsmarkt. Auch in Pandemiezeiten müssen insbesondere Kinder im Vorschulalter gezielt und bedarfsgerecht unterstützt werden.“
Abseits von Vorlesern und Bildungspaten, die momentan fast ausschließlich digitale Hilfe anbieten können, gibt es einige Initiativen, die weiterhin vor Ort stattfinden müssen. Ein Beispiel dafür ist das Projekt „Medi-Sozial“ von Dr. Rosemarie Klingele. Brendel-Fischer erklärt: „Frau Dr. Klingele ist ein Rettungsanker für sozial benachteiligte Menschen am Rande der Gesellschaft. Sie zeigt eindrucksvoll, dass es für eine gute Idee nie zu spät ist. Mit 82 Jahren gründete sie dieses tolle Projekt.“
Die Ärztin Klingele hatte vorher vier Jahre lang ehrenamtlich eine Praxis für Flüchtlinge in Schweinfurt geleitet. Jetzt hält sie jede Woche für einige Stunden eine Sprechstunde für wohnungslose Menschen ohne Krankenversicherung ab, um ihnen einen Zugang zum Gesundheitssystem zu ermöglichen.
„Die Corona-Krise, aber auch die begonnene Adventszeit sind geprägt durch Solidarität gegenüber Älteren und Schwächeren in unserer Gesellschaft. Wie gut das funktionieren kann, haben die letzten Wochen und Monate gezeigt! Lassen Sie uns diesen Schwung mitnehmen und gerade jenen Menschen mehr Aufmerksamkeit schenken, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, die ihre Heimat verloren haben, die unsere Hilfe und unsere Nähe brauchen. Das gilt in besonderem Maße für die gesamtgesellschaftliche Aufgabe der Integration. Adventszeit ist für mich deshalb auch Ehrenamtszeit“, so die Beauftragte.
„Als Bayerische Integrationsbeauftragte danke ich all jenen, die sich mit viel Herzblut, viel Zeit und viel Schaffenskraft für Menschen mit Migrations- oder Fluchthintergrund engagieren und dem vielschichtigen Räderwerk „Integration“ ein Antlitz der persönlichen Anteilnahme und persönlich erlebter Mitmenschlichkeit verleihen“.
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