Dank aus Südindien: Ohne Unterstützung aus dem Raum Forchheim wäre Hilfe in verzweifelter Lage nicht möglich
Pandemie bestimmt das Leben in den Waisenhäusern
„Wir sind nichts ohne eure Unterstützung und euer Engagement“. Ein Satz, der im Zeichen der Corona-Pandomie in Südindien Verzweiflung und Dank gleichermaßen ausdrückt. Geschrieben hat ihn Hemalata Edwards, die in in Madras und auf dem Land im Nachbarstaat Andra Pradesh in zwei Waisenhäusern 300 Kinder betreut. Sie dankt der Familie Castelhun-Komann aus Bräuningshof, die die vielfältigen Hilfen und Patenschaften seit 30 Jahren koordiniert sowie auch den Lesern der lokalen Zeitungen und Netze, die die Aufrufe bisher mit vielen Spenden bedacht haben.
Bundespräsident würdigt das Engagement
Wie Dieter und Ulrich Castelhun, Ehemann sowie Sohn der im Vorjahr verstorbenen Initiatorin Irmgard Castelhun mitteilen, ist das Hilfswerk Hemalata kürzlich auf Vorschlag von Ministerpräsident Markus Söder von Bundespräsident Frank Walter Steinmeier mit dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Gewürdigt werden die Verbesserung der Lebensbedingungen und Ausbildungsmöglichkeiten der Kinder aus allen religiösen Schichten und die Hilfen gerade in Zeiten der Pandemie und der Tsunamikatastrophe von 2004. Der Präsident betont dabei die vermittelten Chancen für die ärmsten Kinder auf ein selbstbestimmtes Leben.
Kinder eingeschlossen
In einem Rundschreiben an die Sponsoren, Paten und Freunde zum Advent hat Dieter Castelhun eine Chronik des Pandemieverlaufes 2020 erstellt. Sie offenbart die ganze Dramatik des Geschehens. Im März wurden als erste Signale Schulen geschlossen, Nah- und Fernverkehr eingestellt. Die Kinder wurden in den Räumen eingeschlossen. Die Preise der Nahrungsmittel und Trinkwasser stiegen stark an, Gas für die Küche war nur auf dem Schwarzmarkt erhältlich. Im Mai ordneten die Behörden an, alle Kinder zu ihren Familien zu schicken. „Einkäufe waren nur zu Mondpreisen auf dem Schwarzmarkt zu machen“. Von Hemalata wurde verlangt, da von Deutschland finanziert, Essenspakete, Medizin und Trinkwasser für Bedürftige und Wanderarbeiter zu spendieren und der Stadtbürgermeister bat um Unterstützung der Bevölkerung in der Umgebung. Gegenseitige Besuche von Madras zum Zion Home auf dem Land wurden untersagt.
Gemüseanbau statt Mangos
Der Lock down wurde bis Ende Juni verlängert. Die Behörden verlangten, die Kinder von ihren Familien wieder zurück zu holen, da die Hygiene in den Slums und Ernährung nicht gewährleistet seien. Große Erleichterung, als im August die Infektionstests in den Heimen negativ ausfielen. Die Mitarbeiter im Zion-Home gestalteten einen Teil der Mango- Plantage wegen der horrenden Preise in einen Gemüsegarten um. In Madras spendierte Hemalata immer wieder Essenspakete an Angestellte und Sanitäter des Stadtteils. Der Sorgen nicht genug: Im November überfluteten Zyklone das Land, Straßen waren unpassierbar, die Beschaffung von Lebensmitteln stark eingeschränkt. Und der neu angelegte Gemüsegarten hat stark gelitten. Inzwischen kehrten wieder 160 Kinder in die Heime zurück.
Zweite Welle blockiert Hoffnung
Die zweite Pandemiewelle traf Indien und die Region mit voller Wucht. Vertreter der Elternverbände baten die Regierung, den Betrieb der Schulen und IT-Ausbildungsstätten bis nach den Weihnachtsferien aufzuschieben, aus Furcht einer Ansteckungsgefahr in überfüllten Bus-Bahnen. „Damit endet unsere Hoffnung, den Betrieb der fünf Werkstätten Ende des Jahres aufzunehmen“ beklagt Ulrich Castelhun.
Internationaler Standard
Die fünf Lehrwerkstätten haben inzwischen internationalen Standard erreicht. Im Zion Technical Institut, und in den Bereichen Elektro, Metallverarbeitung, Schweißen, Computer, Nähen werden (nach der Verzögerung durch die Pandemie) Jugendliche in Zwei-Jahres-Kursen zu Facharbeitern ausgebildet. Geplant ist der Start nach den Weihnachtsferien.
Spendenkonto
Sparkasse Forchheim, Hemalata Waisenhäuser
IBAN: DE 08763510400005759485
BIC: BYLADEM1FOR
Spendenbescheinigungen von der Kirchengemeinde Baiersdorf
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