Vögel füttern im Lockdown-Winter
Vogelfütterung bringt gerade während des Lockdowns Farbe und Leben in Gärten und auf Balkone – Vogelarten spielend kennenlernen
Pünktlich zum ersten Dezember fallen die ersten Schneeflocken im Freistaat. Spätestens jetzt beginnen viele Naturfreund*innen wieder die heimischen Vögel im Garten zu füttern. Der LBV gibt hilfreiche Tipps, wie die gefiederten Gartenbesucher verantwortungsvoll unterstützt werden können. Und wer jetzt Vögel füttert, der holt sich gerade während des Lockdowns, wo viele Menschen vermehrt zu Hause bleiben müssen, mit Rotkehlchen, Grünfink oder Blaumeise etwas Farbe und Leben in den Garten oder an den Balkon. „Natürlich löst die Vogelfütterung keine großen Naturschutzprobleme, aber sie hilft einigen häufigen Arten“, so LBV-Biologin Annika Lange. „Und wer richtig füttert, schadet den Vögeln nicht, sondern hat auch noch Spaß, das bunte Treiben am Futterhaus vor dem Fenster zu beobachten.“ Da aktuell viele Menschen im Homeoffice arbeiten und Familien viel Zeit zu Hause verbringen, ist dieses besondere Naturerlebnis direkt vor der eigenen Haustür eine schöne Abwechslung während der grauen Jahreszeit.
Wer lässt sich heute blicken? Ist ein neuer Besucher dabei? Vögel füttern macht Spaß und das Beobachten an der Futterstelle kann zu einem unterhaltsamen Rätselspiel werden. Insbesondere Kinder sind regelrecht begeistert, wenn sich neben Spatz, Blau- und Kohlmeise auch seltenere Gäste wie Erlenzeisig oder Gimpel zeigen und sie diese mit der Zeit auch erkennen. Eine Futterstelle ist nicht nur im Garten, sondern auch am Balkon schnell und einfach eingerichtet. Die Vogelfütterung ersetzt jedoch keine naturnahen Gärten mit vielfältigen, heimischen Pflanzen zur Unterstützung der Vögel im städtischen Bereich. Die Früchte des heimischen Weißdorns zum Beispiel schmecken über 30 Vogelarten, die des Schwarzen Holunder fressen sogar über 60 Vogelarten. „Doch trotz regelmäßiger Fütterung verlieren Vögel nicht die Fähigkeit, natürlich vorkommende Nahrung zu finden“, betont die LBV-Biologin.
Wer beim Einrichten der Futterstelle die praktischen Tipps des LBV befolgt, kann die gefiederten Gäste am Futterhaus besonders gut beobachten. Die Hygiene am Futterplatz ist dabei besonders wichtig, um die Ausbreitung von Krankheiten zu verringern. „In klassischen Futterhäuschen, in denen die Vögel beim Fressen im Futter stehen, kann das Futter leicht verschmutzen. Daher sollten diese unbedingt täglich gereinigt oder noch besser durch Futtersäulen ersetzt werden“, sagt Lange. „Bei der Reinigung der Futterstelle sollte unbedingt auf scharfe Chemikalien verzichtet werden. Es reicht völlig aus, das Futterhaus auszubürsten und anschließend mit heißem Wasser auszuspülen“, so die LBV-Biologin weiter. Darüber hinaus ist zu beachten, dass ein Dach das Eindringen von Nässe ins Futterhaus verhindert, da sich ansonsten auch Krankheitserreger ausbreiten können. Neben Nahrung sollte der Lebensraum Garten für Wintervögel auch ausreichend Sicherheit bieten. So sollten Katzen in unmittelbarer Nähe keine Versteckmöglichkeiten finden.
„Mit mehreren Futterspendern, die mit Weichfutter, einer Körnermischung und Fettfutter gefüllt sind, wird die Futterstelle für sehr viele Wintervögel interessant“, so das Fazit von Lange. „Keinesfalls dürfen jedoch altes Brot oder Essenreste verfüttert werden, da Salz und Gewürze für die meisten Vögel unverträglich sind und ihnen schaden.“ Auch eine Vogeltränke sollte an keiner Futterstelle fehlen, da gerade Körnerfresser täglich Wasser zum Trinken benötigen.
Umfangreiche Informationen zum Thema Vogelfütterung auch unter www.lbv.de/fuettern.
Stunde der Wintervögel 2020
Wer flattert denn da durch den winterlichen Garten? Der LBV und sein bundesweiter Partner NABU rufen wieder zur „Stunde der Wintervögel“ auf. Vom 08. bis 10. Januar können bayerische Vogelfreund*innen bereits zum 16. Mal wieder eine Stunde lang Vögel beobachten, zählen und dem LBV melden. Vormerken und Mitmachen unter www.stunde-der-wintervoegel.de.
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