Das Bamberger „Benefizdinner“ auf andere Art
„Zurückgeben“ – unter diesem Motto findet in der Vorweihnachtszeit das traditionelle Benefizdinner in der BROSE ARENA statt. Der Brose Bamberg e.V. und der Lions Club Bamberg Residenz laden Bedürftige für einen Abend in das Zuhause des neunmaligen deutschen Basketballmeisters ein. In diesem Jahr waren alle Beteiligten zum Umdenken gezwungen.
Noch im vergangenen Jahr verteilten Christian Sengfelder und Co. in der Arena fleißig Essen und brachten mit zahlreichen Geschenken Kinderaugen zum Strahlen. 2020 war das aufgrund der Corona-Pandemie anders – zumindest was das Ambiente anging. Denn die Dankbarkeit der Bedürftigen war auch auf dem Gelände der Bamberger Tafel gegeben, erklärt Lions Club-Präsident Gerhard Förtsch. Dort erhielten alle Bedürftigen neben der zweimal wöchentlich stattfindenden regulären Lebensmittelausgabe Geschenke in Brose Bamberg-Tüten. In diesen befanden sich zahlreiche Leckereien, aber auch Gutscheine. Für eine Metzgerei etwa oder das Bambados. Für das hatten die Stadtwerke Bamberg kostenlose Tickets zur Verfügung gestellt. „Es ist sehr schade und es stimmt mich auch etwas traurig, dass unser gemeinsamer ‚Abend der Nächstenliebe‘ dieses Jahr entfällt“, so der 1. Vorsitzende der Bamberger Tafel, Wilhelm Dorsch. Er ergänzt: „Ich bin aber sehr dankbar, dass wir noch eine Möglichkeit gefunden haben, den Menschen ein Geschenk zu überreichen. Ein herzliches Dankeschön geht deswegen auch an die Spender der Tüten und an das Team von Brose Bamberg.“
Bereits zum zehnten Mal fassten sich die Beteiligten ein Herz und stellten für die Bedürftigen der Bamberger Tafel eine Benefizaktion auf die Beine. Gerhard Förtsch stellt klar: „Trotz Corona-Pandemie stand für uns nie zur Debatte, unsere langjährige Tradition zu brechen. Für uns war es keine Frage, dass wir den Bedürftigen gerade auch in dieser schwierigen Zeit eine vorweihnachtliche Freude bereiten wollen. Wir haben den Umständen Rechnung getragen und konnten somit vielen Menschen ein Lächeln auf die Lippen zaubern.“
Von der Unterstützung profitierte wieder einmal der Bamberger Tafel e.V. Kassiererin Michaela Revelant, die gemeinsam mit Dorsch seit vielen Jahren die Geschicke des Vereins leitet, berichtet von der Tradition der Tafel: „28 Jahre lang gibt es uns jetzt schon. Dabei hat alles eigentlich mit Hasen und Hühnern angefangen. Für die haben wir nämlich Salatblätter von einem benachbarten Bauern bekommen. Als der Salat dann zu gut für die Tiere war, haben wir nach Bedürftigen gesucht und so zuerst vier Familien unterstützt.“ Jahr für Jahr sei der Verein gewachsen. „Irgendwann kamen dann Brot und viele weitere Lebensmittel dazu. Über die Caritas und unseren Pfarrer konnten wir Kontakt zu noch mehr Menschen aufnehmen und mittlerweile helfen wir rund 1.000 registrierten Personen.“
Nun wurde über 200 Menschen, die wiederum mehrere Familienmitglieder versorgen, eine zusätzliche Freude bereitet. „Es war zwar in diesem Jahr nur die abgespeckte Version unseres Benefizdinners, dennoch konnten wir auch so etwas zurückgeben“, freut sich Förtsch. Und auch für Sebastian Böhnlein, Leiter Schul-, Breitensport und Soziales bei Brose Bamberg, gehört die Veranstaltung unbedingt mit in den Jahreskalender: „Der Brose Bamberg e.V. engagiert sich seit vielen Jahren im sozialen Bereich. Für uns ist die vorweihnachtliche Benefizaktion in Zusammenarbeit mit dem Lions Club Bamberg Residenz keine Pflicht, sondern viel mehr eine Herzensangelegenheit. Aufgrund der Corona-Situation mussten wir umplanen, die Aktion hat aber prima funktioniert. Wahnsinn, was die Bamberger Tafel in Person von Michaela Revelant und Wilhelm Dorsch seit vielen Jahren leistet. Da unterstützen wir gerne.“ Deshalb laufen auch bereits die Planungen für das kommende Jahr, wenn das zehnjährige Jubiläum standesgemäß nachgefeiert werden soll – dann mit dem zehnten Benefizdinner in der BROSE ARENA.
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