Bamberg: Neuer grüner Blick auf soziale Themen Grünes Bamberg/ÖDP/Volt erkennen Umsteuern im sozialen Bereich unter neuen Mehrheiten
Mehr Sozialplanung in der Stadtentwicklung sieht die Fraktionsgemeinschaft Grünes Bamberg/ÖDP/Volt als eines ihrer Hauptziele für die kommende Stadtratsperiode. Neue Planungsakzente setzte bereits der Familiensenat, indem er eine „Kommunale Sozialberichterstattung und ein kleinräumiges Sozialraummonitoring“ auf den Weg brachte. Dazu gehört auch die Berichterstattung über die Armutssituation, insbesondere Altersarmut. Fraktionsvorsitzende und Familiensenatssprecherin Ulrike Sänger freut sich über das Umsteuern im Sozialreferat vor dem Hintergrund neuer Mehrheiten im Stadtrat und unter einem grünen Sozialreferenten Jonas Güsenkamp.
Sänger hält genaue Analysen für wichtig, „damit wir dann passgenaue und lebensumfeldnahe Maßnahmen treffen können“. Der Blick auf den Sozialraum ist laut ihrer Erklärung wichtig, um Hilferessourcen in der unmittelbaren Umgebung von Hilfebedürftigen aktivieren zu können: „Von der Einkaufshilfe für die alte Nachbarin bis zur Schulnachhilfe über den Kontakt im Sportverein – alle solche Netzwerke müssen wir ausbauen und stärken bzw. manchmal auch erst etablieren.“
Ihre Kollegin Tamara Pruchnow (Grünes Bamberg) ist deshalb froh, dass es mit dem „Fördernetzwerk Stadtteilbüros“ jetzt endlich voran geht. Aufgrund der Corona-Krise war der Zeitplan zur Konzeptentwicklung ins Stocken geraten. Aber bei Grünen, ÖDP und Volt zeigt man sich zuversichtlich, dass im kommenden Jahr in der Wunderburg und in Süd-West die Quartierskonzepte zügig umgesetzt werden.
Künftige Bauformen und Bauplanung sollen sich an den sozialen Bedürfnissen orientieren, fordert Lucas Büchner (ÖDP). Gemeinschaftliche Wohnformen für alte Menschen etwa sollten die stationären Angebote ergänzen und müssten bei jedem neuen B-Plan grundsätzlich mit gedacht und mit geplant werden. Er begrüßt deshalb den entsprechenden Ansatz aus dem Sozialreferat. „Wir müssen Planen, Bauen und Soziales zusammen denken, denn wir planen und bauen ja für Menschen, nicht für Investor*innen.“ Deshalb hält er auch hier eine Analyse des Wohnbedarfs für eine notwendige Grundlage.
Grünes Bamberg/ÖDP/Volt streben ein grundlegendes Umdenken in Politik und Verwaltung an. „Die Orientierung am Sozialraum, die Wertschätzung der Stadtteile, das Analysieren von Lebenslagen – all das ist ein neuer Blick, der langfristig viel ändern kann“, ist Ulrike Sänger überzeugt. Endlich bekomme das Amt für Inklusion und Sozialplanung die zentrale Bedeutung, die es für die Stadt und ihre Bürger*innen brauche.
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