Amtshilfe aus niederbayerischem Bogen für das Staatliche Gesundheitsamt Erlangen
Bundeswehr für Kontaktnachverfolgung im Einsatz
Um die Ermittlung von Index- und Kontaktpersonen weiterhin aufrecht erhalten zu können, hat sich das Staatliche Gesundheitsamt Erlangen frühzeitig um Unterstützung bemüht, unter anderem von der Bundeswehr. 18 Soldatinnen und Soldaten des Panzerpionierbataillons 4 aus dem niederbayerischen Bogen sind seit erstem November im Einsatz – in Uniform. Gewöhnliche Bürokleidung ist das nicht, aber es ist auch kein gewöhnliches Büro, in dem ein Teil der Uniformierten arbeitet. In den Räumlichkeiten im vierten Stock des Landratsamtes finden normalerweise Besprechungen oder betriebsinterne Gesundheitskurse statt. Fast alle Besprechungsräume des Landratsamtes stehen inzwischen dem Contact-Tracing zur Verfügung. Aktuell befinden sich mehr als 2.000 Kontaktpersonen und Index-Fälle in der Überwachung, davon 164 Indexfälle im Erlanger Stadtgebiet und 179 im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Stand: 25. November 2020). Derzeit ist neben der Bundeswehr weiteres zusätzliches Personal sieben Tage die Woche im Einsatz, davon zehn Personen von der Polizei, zehn von der Stadt Erlangen sowie weitere zehn, die über die Regierung von Mittelfranken eingestellt wurden. Landrat Alexander Tritthart dankt allen beteiligten Stellen ausdrücklich für die „schnelle und sehr wertvolle Hilfe“.
Wichtige Unterstützung für das Gesundheitsamt
Um sich einen Eindruck von der Zusammenarbeit zwischen seinen Kameraden und dem Gesundheitsamt zu verschaffen, ist Oberstleutnant Christoph Huber, Kommandeur des Panzerpionierbataillons 4, nach Erlangen gekommen. Gemeinsam mit Matthias Görz, Sachgebietsleiter Sicherheit und Ordnung, sowie Oberstleutnant Frank Greif vom ansässigen Kreisverbindungskommando (KVK) im Landkreis Erlangen-Höchstadt tauschte sich Gesundheitsamtsleiter Dr. Frank Neumann mit dem Bataillonskommandeur über erste Erfahrungen mit dem Einsatz der Soldaten bei der Kontaktnachverfolgung in der Bekämpfung der Corona-Pandemie aus. „Wir freuen uns über diese wichtige Unterstützung. Die Soldatinnen und Soldaten haben sich schnell in unsere Strukturen eingefunden und leisten wirklich sehr gute Arbeit“, sagt Dr. Neumann. Der Einsatz soll bis Ende Januar verlängert werden.
Zeichen guter Zusammenarbeit
Die niederbayerische Pioniertruppe besteht aus fünf Kompanien mit insgesamt rund 440 Angehörigen. Normalerweise helfen sie unter anderem dabei, Hindernisse im Gewässer zu überwinden oder zu beseitigen. „Für die Amtshilfe zur Kontaktnachverfolgung standen wir sehr gerne und sofort bereit“, sagt Oberstleutnant Huber. Er freue sich sehr über das Vertrauen von Gesundheitsamt und Kreisverwaltung in die Soldatinnen und Soldaten. Die flexible Einsatzbereitschaft im Kampf gegen die Corona-Pandemie sei ein wichtiges Zeichen für den Bedarf und Wertschätzung ziviler Verteidigung, betont der Kommandeur. Entscheidend sei hier auch die gute Zusammenarbeit zwischen Landratsamt Erlangen-Höchstadt als unterer Katastrophenschutzbehörde und dem Kreisverbindungskommando Erlangen-Höchstadt, wie Frank Greif erläutert.
Kreisverbindungskommando (KVK) Erlangen-Höchstadt
In Bayern gibt es 96 Kreisverbindungskommandos. Mit erfahrenen Reservistinnen und Reservisten bilden sie eine Brücke zwischen Bundeswehr und Gesellschaft. Sie unterstützen zudem als Fachberater zivile Hilfskräfte sowie die Kreisverwaltungen bei Naturkatastrophen und besonders schweren Unglücksfällen. Im Landkreis Erlangen-Höchstadt steht dem KVK mit seinen zwölf Dienstposten der 48jährige Oberstleutnant Frank Greif aus Höchstadt als Leiter vor. Er koordiniert die zivil-militärische Zusammenarbeit für den Landkreis.
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