Deutsches Kameramuseum in Plech erhält „Digitale Multimedia-Führung“
Dank der Bundesregierung Audioguide mit 37 Stationen in Bild und Ton
Davon konnten die Verantwortlichen des Deutschen Kameramuseums in Plech bislang nur träumen, doch dank eines Corona-Sonderprogramms des Bundesministeriums für Kultur und Medien ist ein eigener professioneller Audioguide für das Plecher Museum nun Realität: 37 herausragende Exponate oder Stationen im Deutschen Kameramuseum kann man jetzt virtuell in Bild, Text und gewissermaßen als Hörspiel daheim oder – wenn wieder geöffnet sein darf – vor Ort im Museum bei einer spannenden Führung erleben, wie aus einer Pressemitteilung des Deutschen Kameramuseums hervorgeht.
Im Mai dieses Jahres gab der Bund eine Initiative bekannt, die Museen das (Über-)Leben in Zeiten der Kontaktbeschränkungen in der Corona-Krise erleichtern sollten: „NEUSTART. Sofortprogramm für Corona-bedingte Investitionen in Kultureinrichtungen“ lautete der etwas sperrige Titel, der dem Deutschen Kameramuseum jetzt „einen professionellen Audioguide bescherte, der ohne diese Berliner Zuschüsse niemals erschwinglich gewesen wäre“, wie Fördervereins-Schatzmeister Thomas Wanka erläutert.
13.500 Euro betrugen die Gesamtinvestitionen in diesem Zusammenhang, von denen der Förderverein Deutsches Kameramuseum in Plech e.V. lediglich zehn Prozent selbst beisteuern musste. In dieser Summe enthalten waren Maßnahmen zur Einhaltung der Corona-Bekämpfungsmaßnahmen von der Glasscheibe an der Kasse bis zum Desinfektionsmittelspender, ein Server und WLAN-Repeater nebst nötiger Technik aber vor allem Investitionen in den Audioguide, der eine kontaktlose Führung mit entsprechenden Abstandsregeln ermöglicht. Vorteil dieser Lösung für den Besucher laut Museumsleiter Kurt Tauber: „Jeder Gast kann seine vertraute Ausrüstung mit seinen bewährten Einstellungen einsetzen. Vorteil fürs Museum: Keine Anschaffung eigener Audioguide-Geräte nötig, keine Wartung erforderlich, keine Reparaturen oder eben in Corona-Zeiten keine Desinfektion der Apparate.“
Jeder Besucher, der sein eigenes Smartphone oder Tablet ins Museum mitbringt kann sich – natürlich kostenlos – in das WLAN-Netz des Kameramuseums einloggen und nach dem Scannen eines QR-Codes geht es schon los. Auf dem jeweiligen Bildschirm erscheinen je nach Interesse Bilder ausgewählter, eigens gekennzeichneter Exponate und dazu kann man entweder einen Beschreibungstext lesen oder sich – noch viel interessanter – per mitzubringender Ohr- oder Kopfhörer eine Art Hörspiel zu Gemüte führen, das die besonderen Ausstellungsstücke in kurzweiligen Beiträgen erläutert. Wenn wenig Besucher in den Sälen unterwegs sind kann auch ein Gast seine Begleiter mit nur einem Gerät per Lautsprecher akustisch „mitversorgen“, ohne andere Besucher zu stören.
Dabei wurde mit Ilka Teichmüller und Oliver Brod ein professionelles Sprecher-Duo engagiert, das sonst für Funk, Fernsehen, Synchronisationsstudios oder Hörspielproduktionen arbeitet und eine Atmosphäre rund um das Exponat herbeizaubert, die man sonst nur von hochwertigen TV-Produktionen kennt.
Hörbeispiel: „Kameramechaniker Photodoc“
Wer jetzt neugierig auf das fertige Produkt geworden ist, kann den Wahrheitsgehalt der Pressemitteilung des Deutschen Kameramuseums von zuhause aus selbst überprüfen. Der Audioguide ist nämlich nicht nur vor Ort im (derzeit Corona-bedingt geschlossenen) Museum abrufbar, sondern auch rund um die Uhr über die Homepage unter: www.kameramuseum.de/audioguide. Dort findet sich auch zur Vorbereitung des Museumsbesuchs ein Lageplan mit den eingezeichneten Stationen des Audioguides so dass der Besucher sich später zielstrebig gleich in den richtigen Raum begeben kann, wenn er ein bestimmtes Exponat direkt in Augenschein nehmen möchte.
Die Berliner Journalistin Dr. phil. Claudia Klein hatte im August 2020 das Plecher Museum besucht und sich bei Tauber und Wanka ausgiebig über die vorzustellenden Highlights informiert. Klein ist seit zwölf Jahren freie Kulturschaffende im Bereich Museen und Dokumentarfilm und hat schon mit großen Audioguide-Agenturen etwa 80 Führungen realisiert. Die Liste ihrer Referenzen ist beeindruckend und enthält unter anderen die klangvollen Namen bedeutender Auftraggeber wie Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Jüdisches Museum Berlin, Staatliche Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen Mecklenburg-Vorpommern, Museum Frieder Burda, Humboldt-Forum. Das Deutsche Kameramuseum befindet sich mit dem Audioguide also in allerbester Gesellschaft.
Für die technische Produktion war Uwe Strauch von „museum.de“ in Xanten verantwortlich. Dort werden die Texte, Bilder und Audiofiles zusammen mit einer Anzahl Audioguides anderer Museen auch zentral gehostet. Das Deutsche Kameramuseum kann aber frei über die erstellten Beiträge verfügen und sie nach Bedarf multimedial einsetzen.
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