Bamberg: „Luftfilter sind kein Allheilmittel im Klassenzimmer“ – Grünen-MdL Sowa kritisiert halbherzige und halbrichtige Förderung durch den Freistaat

Als „nicht durchdacht und zudem knausrig“ bezeichnet die oberfränkische Landtagsabgeordnete Ursula Sowa (Bündnis 90/Die Grünen) den Umgang der Bayerischen Staatsregierung mit der Lufthygiene in den Klassenzimmern an Schulen.

„Einfach nur die Anschaffung von mobilen Luftreinigungsgeräten zu fördern“ genügt aus ihrer Sicht nicht. „Damit ist es ja nicht getan. Die Geräte müssen gewartet werden und brauchen vor allem regelmäßig neue Filter, was erhebliche Zusatzkosten verursacht. Genau auf den Kosten bleiben aber die Kommunen sitzen“, sagt Sowa. Sie vermutet, dass viele Kommunen deshalb vor einer Anschaffung zurückschrecken. „Der Freitstaat greift den von Corona gebeutelten Kommunen nur halbherzig unter die Arme, so dass oft am Ende gar nichts in den Schulen ankommt.“

Tatsächlich hält Sowa die mobilen Geräte nicht überall für angebracht. Die Problemlage sei komplexer als die CSU-Regierung glauben macht. „Einfach in jeden Raum ein solches Gerät zu stellen, ist kein Alleheilmittel – jeder Raum braucht seine eigene Lösung und muss zuvor gründlich analysiert werden“, erklärt die Grünen-Politikerin und Architektin.

Am effektivsten sei regelmäßiges Stoßlüften durch alle Fenster, aber das ginge eben nicht überall. Besonders problematisieren müsse man vor allem neuere Gebäude, deren kombinierte Heizungs- und Lüftungsanlagen das Fensterlüften nur begrenzt ermöglichen oder gar unmöglich machen. „Hier muss man gegebenenfalls vorhandene Lüftungsanlagen aufrüsten oder ausbauen“, meint Ursula Sowa. Gerade in dieser Lage lasse der Freistaat die Kommunen jedoch allein, anstatt ihnen sowohl fachlich beratend und als auch mit finanziellen Hilfen zur Seite zu stehen.