Bamberg: Vortragsreihe bietet Einblicke in archäologische Zeugnisse Göttinnen und Burgruinen sind Themen der ersten beiden Vorträge von Bamberger Forschenden.
Drei sitzende Frauengestalten in lokaler Tracht und mit großen Hauben auf den Köpfen – nur die Dame in der Mitte trägt offenes Haar: Die sogenannten Matronengottheiten wurden nach diesem Schema in der römischen Provinz Germania Inferior – Teile des heutigen Deutschlands, der Niederlande und Belgiens – bildlich dargestellt. Gehäuft sind diese Darstellungen in und um Köln zu finden, für die Vortragsreihe „Archäologisches Kolloquium“ bringt Astrid Schmölzer Eindrücke zu den Göttinnen nach Bamberg. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Bamberger Professur für Archäologie der Römischen Provinzen erzählt in ihrem Vortrag am Dienstag, 17. November 2020, unter anderem, wie sich religiöse Aspekte und Vorstellungen der Römer, Germanen und Kelten in diesen Matronendarstellungen treffen. Ihr folgen insgesamt sieben weitere Wissenschaftler der Universität Bamberg, die im Wintersemester 2020/2021 der interessierten Öffentlichkeit archäologische Projekte und Kooperationen vorstellen. Die kostenfreien Vorträge finden immer dienstags um 19.15 Uhr online statt.
Prof. Dr. Till Sonnemann, Informationsverarbeitung in der Geoarchäologie, präsentiert in seinem Vortrag am 24. November, was Studierende in einem gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Digitale Denkmaltechnologien angelegten Projekt, der Summerschool „Monitoring Heritage“, herausgefunden haben: Im Fokus steht die frühere Bebauung der Vorburgen der Burgruine Neideck bei Streitberg im oberfränkischen Landkreis Forchheim. Mit Scans und Messungen konnten die Studierenden beispielsweise Modelle bestätigen, die sich auf historische Quellen berufen. Das Projekt „Monitoring Heritage“ bietet Studierenden eine interdisziplinäre Einführung in Theorie und Praxis zur zerstörungsfreien Bodenanalyse durch geophysikalische Methoden, und zur Erfassung historischer Gebäude durch Laserscan und Photogrammetrie.
Das „Archäologische Kolloquium“ wird von den Archäologischen Wissenschaften an der Universität Bamberg organisiert.
Neueste Kommentare