Medical Valley Center Bamberg startet durch

Medical Valley Center Bamberg. Grafik: ATP Architekten München
Medical Valley Center Bamberg. Grafik: ATP Architekten München

Weichen für Neubau auf Lagarde-Campus gestellt

In seiner jüngsten Sitzung haben der Finanz- und Konversionssenat den Weg für den Neubau des Medical Valley Centers Bamberg auf dem Lagarde Campus freigemacht. Dieses soll ein überregionales Leuchtturmprojekt der Gesundheitsbranche in Bamberg mit enormer Schubkraft für den Wirtschaftsstandort werden. Damit ist Bamberg das vierte Medical Valley Center in der Metropolregion Nürnberg neben Erlangen, Forchheim und Amberg-Weiden.

Die Wirtschaftsförderung hat schon vor Jahren die Gesundheitswirtschaft als ausbaufähige Zukunftsbranche identifiziert, die zur weiteren Diversifizierung des Wirtschaftsstandortes außerhalb des Automobilzulieferbereichs beitragen kann. „Daher war es von Anfang an das Ziel, den Lagarde-Campus auch für die Ansiedlung weiterer Unternehmen und Institutionen der Gesundheitsbranche zu nutzen,“ so Oberbürgermeister Andreas Starke.

Der Finanz- und Konversionssenat haben jetzt zugestimmt, dass die Sozialstiftung Bamberg den Neubau sowie den Betrieb des Centers übernimmt. „Wir sind sehr glücklich, dass die Sozialstiftung Bamberg als erfahrener Leistungserbringer in der Gesundheitswirtschaft den Bau und Betrieb übernehmen wird. Im Interesse von Bamberg können wir so die Gestaltung und die Nutzung des Centers viel besser mitgestalten als bei einem externen Investor, dessen Hauptaugenmerk auf der Rendite liegen würde,“ so Dr. Stefan Goller weiter. Für das Vorhaben ist ein Baufeld direkt am Berliner Ring im Anschluss an das Digitale Gründerzentrum LAGARDE1 mit 8.000 qm vorgesehen.

Unter dem Logo des Medical Valley Centers Bamberg sind bereits seit Mai 2019 vier Unternehmen teils international tätig, die vom Bayerischen Wirtschaftsministerium finanziell gefördert werden. Bislang sind sie an verschiedenen Standorten im Stadtgebiet verteilt. Mit dem Bau des Centers bekommen sie eine repräsentative Heimat und können so noch weitere Unternehmen und Startups anziehen. „Aus dem direkten Umfeld zum Digitalen Gründerzentrum Bamberg und dem geplanten IT-Quartier werden wichtige Synergieeffekte für alle Unternehmen und Startups entstehen,“ so Dr. Stefan Goller. Weiterhin sollen in dem Center ausreichend Reserveflächen (Büros und Labore) für Startups aus der Gesundheitsbranche freigehalten werden. Als Ergänzung ist die Nutzung durch Facharztpraxen, Apotheken, Physiotherapie und auch als Büroflächen für Unternehmen der Gesundheitsbranche denkbar.

Xaver Frauenknecht, Vorstandsvorsitzender der Sozialstiftung Bamberg, erläutert: „Den größten Flächenanteil des Medical Valley Centers Bamberg wird ein innovatives Pflegezentrum der Sozialstiftung Bamberg mit rund 120 Pflegeplätzen für Demenzkranke einnehmen. Hier kommen dann auch neue Technologien und IT-Lösungen an Demenz erkrankten, pflegebedürftigen Menschen zum Einsatz, welche die Unternehmen des Centers entwickeln. Dieses Pflegezentrum trägt entscheidend dazu bei, den steigenden Bedarf an Pflegeplätzen in der Stadt Bamberg langfristig zu lösen.“

Das Skills Lab Bamberg der Bamberger Akademie für Gesundheitsberufe gGmbH wird als einziges der geförderten Unternehmen langfristig am Standort der Akademie in der Buger Straße bleiben und deshalb dort einen Neubau errichten, das im Herbst 2021 eröffnet werden soll.

Gemeinsam mit dem Medical Valley der Europäischen Metropolregion Nürnberg e.V. und der städtischen Wirtschaftsförderung wurde eine Website erstellt, auf der sich die Projekte vorstellen. Unter https://ba.medical-valley-center.de soll auch über Gebäude und Baufortschritt berichtet werden. So können sich interessierte Mieter informieren und den Kontakt herstellen. Da die Unternehmen des Medical Valley Centers Bamberg international tätig sind, steht die Website auch auf Englisch zur Verfügung.

Info:

Mit dem Medical Valley der Europäischen Metropolregion Nürnberg, dem bundesweiten Spitzencluster und absoluten Experten für diese Branche, wurde seit 2015 eine enge Partnerschaft aufgebaut. Nach Durchführung einer Machbarkeitsstudie entwickelten sich Projekte von Unternehmen und Institutionen, die seit Anfang 2019 in Bamberg ihren Betrieb aufgenommen haben. Sie erhalten vom Bayerischen Wirtschaftsministerium eine Projektförderung in Höhe von insgesamt 11,5 Mio. Euro bis ins Jahr 2023. Eine Förderung für den Bau eines Gebäudes ist dabei nicht beinhaltet. Die geförderten Projekte bzw. Unternehmen sind Folgende:

  • Medical Valley Digital Health Application Center GmbH (dmac): Entwicklung neuer Konzepte im Bereich digitale Medizin und Optimierung der Langzeitbetreuung chronisch Kranker, Unterstützung von Startups für so genannte „DiGas“ u.ä., Accelerator-Programm, Auftragsforschung
  • Mobile Health Lab, Bamberg des Fraunhofer IIS: Standardisierung und Analyse gewonnener Patientendaten, Optimierung IT-gestützter Diagnostik
  • HTK Hygiene Technologie Kompetenzzentrum GmbH: Entwicklung von anwendungsbezogenen Dienstleistungen im Bereich Hygiene, Infektionsprävention in der Anwendung
  • Skills Lab Pflege und Patientenversorgung Bamberg der Bamberger Akademie für Gesundheitsberufe gGmbH: Optimierung interdisziplinärer Ausbildung u.a. mit Hilfe von Robotik und IT-gestützter Methoden