Trägergemeinschaft „Offene Behindertenarbeit“ im Landkreis Forchheim hielt Mitgliederversammlung und Neuwahlen
Ungebrochen gut ist die Bereitschaft der Mitglieder, sich in der Führung der OBA (Offene Behindertenarbeit) im Landkreis Forchheim zu engagieren und Verantwortung zu übernehmen. Bis auf das Amt des Kassenverwalters erklärten sich alle bisherigen Vorstandsmitglieder wieder zur Weiterführung ihrer Ämter bereit.
Die Zielsetzung von Vorsitzendem Sebastian Beetz, auf Kontinuität über einen längeren Zeitraum hinaus wurde von der Mitgliederversammlung durch eine Satzungsänderung bestätigt. Diese besagt, dass künftig die Amtszeit des Führungsgremiums von zwei auf vier Jahre verlängert wird und die Beschränkung der Mitarbeit auf drei Amtsperioden gänzlich wegfällt.
Für die nächsten vier Jahre arbeiten in der engeren Vorstandschaft 1. Vorsitzender Sebastian Beetz (ASB), seine Stellvertreter Lisa Hoffmann (AWO) und Waldemar Hofmann (Caritas), sowie Peter Andexinger (Protokollant), Ralf Kalb, Bernhard Leisgang (VdK) und Schatzmeister Göran Wendt zusammen.
Mitglieder des erweiterten Vorstandes sind Dr. Birgit Kastura (BRK), Dr. Norbert Kern (Diakonie), Wolfgang Badura (Lebenshilfe), Heidi Stühler, Winfried Seidel und Hans-Joachim Heim.
In seinem Bericht wies Sebastian Beetz darauf hin, dass Corona auch auf die Arbeit mit behinderten Menschen Auswirkungen habe und diese nicht gerade einfacher gestalte. Umso erstaunlicher sei zu bemerken, wie großartig sich die verantwortlichen Mitarbeiter in solch schwierigen Zeiten , trotz wichtigen personellen Veränderungen im hauptamtlichen Bereich geschlagen hätten. In zentralen und wichtigen Bereichen seien den Behinderten und ihren Familien keine wesentlichen Nachteile entstanden.
Der Umzug in die neuen Räumlichkeiten sei reibungslos vonstatten gegangen und habe sich sehr positiv auf die OBA ausgewirkt. Trotz widriger Umstände, ausgelöst durch die Pandemie sei es gelungen das OBA-Schiff auf Kurs zu halten.
Das Vorhaben, Begegnungsaufenthalt auf Burg Feuerstein, ein Projekt im Zusammenwirken mit der Lebenshilfe sei zwar erfolgreich gestartet, durch Corona jedoch in der Fortführung 2020 ausgebremst worden. Für die Zukunft soll dies jedoch ein fester Planungsbestandteil im Jahresprogramm als mehrtägiges Freizeitangebot bleiben.
Beetz bedankte sich bei Wolfgang Badura und der Lebenshilfe, die den neuen, großen Speisesaal als Versammlungsort unter Coronabedingungen ermöglicht hätten.
Nach 10 Jahren ununterbrochener Tätigkeit in der Vorstandschaft und zuletzt zwei Jahren als Schatzmeisterin verabschiedeten Sebastian Beetz, Lisa Hoffmann und Waldemar Hofmann das engagierte bisherige Mitglied Christine Neubauer, die auf eigenem Wunsch hin ausschied. Viel Lob, Blumen und kräftiger Applaus waren Zeichen des Dankes von der OBA-Familie.
In den Berichten der hauptamtlichen Mitarbeiterinnen wurde deutlich, welchen Umfang und welches Arbeitspensum und welchen Personalaufwand OBA-Arbeit im Landkreis gegenwärtig bedeutet.
Seit Mai diesen Jahres ist Frau Silke Herbert Leiterin der OBA. Sie berichtete über die Aufgabenverteilung des fünfköpfigen Teams der hauptamtlich Beschäftigten. Die Schwerpunkte der Arbeit lägen bei Antonia Heumann in den Familienentlastenden Dienste FeD, bei Nadine Heim im Freizeitbereich und bei Franziska Hohe in der Organisation der Assistenzkräfte. Die Verwaltungsarbeit obliegt wieder Frau Karin Stüwe.
Der Mitarbeiterstab bestehe aktuell aus 46 geringfügig Beschäftigten, 13 Assistenzkräften und zwei Durchführungskräften.
Das Fortbildungs- und Schulungsangebot für die Mitarbeiter sei aufgrund von Corona erheblich eingeschränkt gewesen. Das Angebot habe sich auf die Themen Epilepsie und Krampfanfälle reduziert. Froh sei sie darüber, dass es in den zurückliegenden Monaten möglich gewesen sei, die Assistenzkräfte wieder alle einstellen zu können. Auch die Mitarbeitergespräche seien nach Möglichkeit durchgeführt worden.
Über die Arbeit der OBA mit den Assistenzkräften berichtet Franziska Hohe. Hier biete man aktuell Hilfe im Kindergarten, der Lebenshilfeschule und im Arbeitsleben an. Ebenso unterstütze man die Familien in der Suche nach geeigneten Assistenzkräften. Im vergangenem Schuljahr hätten sich die Assistenzen wie folgt aufgegliedert, 9 Kinder Lebenshilfeschule, ein Kind SVE (Schulvorbereitende Einrichtung) der Lebenshilfe, ein Kind im Kindergarten Kirchehrenbach und 1 Erwachsener in der Förderwerkstatt Weilersbach. Im neuen Schuljahr werden durch Assistenzen unterstützt 11 Kinder Lebenshilfeschule, 1 SVE Lebenshilfe, 1 Grundschule Kersbach und 1 in der SVE Pestalozzischule.
Im Bereich Freizeit Bildung und Begegnung gehe es darum, einerseits den Familien Entlastung und Hilfe anzubieten und andererseits den Teilnehmern neu Erfahrungen, Spaß und Freude in ihrer Freizeit zu ermöglichen oder Selbstbestimmung zu erfahren. Hier gebe es seit je her so hohe Nachfrage, dass man mit Wartelisten arbeiten müsse und zwar in fast allen Bereichen. Neben alt-bewährten Angeboten werden auch immer wieder neue mit ins Programm aufgenommen. Unterstützt werde man hierbei von den verschiedensten Kooperationspartnern. Leider seien alleine von März bis August krisenbedingt 120 geplante Veranstaltungen ausgefallen.
Im Bereich der Erwachsenen sei, so Franziska Hohe, das Angebot an monatlichen Veranstaltung groß und breitgefächert. Selbst die Ausflüge während der Werkstattferien seien bestens besucht.
Reduziert werden musste das Angebot im Bereich der Kinder und Jugendlichen, aber dennoch konnte selbst unter Coronabedingungen ein gutes Gruppen- und Ferienprogramm auf die Beine gestellt werden.
OBA Leiterin Silke Herbert berichtete, dass im Familienentlastenden Dienst FeD 65 Familien aus Stadt (26) und Landkreis (39) betreut worden seien. Die Einsätze im Jahr 2020 seien coronabedingt sehr unterschiedlich gewesen und hätten sich von 150 im Monat Januar bis zum Lockdown im April auf, um die 20 reduziert. Mittlerweile werde die Hundertermarke wieder überschritten.
In ihrem Finanzbericht konnte Schatzmeisterin Christine Neubauer als Ergebnis der Jahresrechnung 2019 ein ordentliches Zahlenmaterial vorlegen, das, wie sie meinte und mit Grafiken belegte, grob gesehen mit dem Ergebnis 2018 identisch sei und sich in den Umsatzerlösen, dem Personalaufwand und den Gesamtaufwendungen positiv entwickelt habe. Das Ergebnis bringe für 2019 einen Jahresüberschuss von 18.200 Euro.
Lob für ein tadellose Kassenführung in allen Bereichen wurde von Revisorin Marianne Gast-Gehring bescheinigt.
Über die Konsolidierung der OBA durch den Einsatz aller Verantwortlichen mit Sebastian Beetz an der Spitze freute sich Lisa Hoffmann, wobei der Umzug in die neuen Räume im Künstler Kreul Viertel als Bereicherung gewertet werden könne.
Dankbar vermerkt wurde, dass die OBA als Sprachrohr der Behinderten mit in die Gestaltung des Mehrgenerationenparkes am Nürnberger Tor durch das Stadtgartenamt informiert und mit einbezogen werde.
Waldemar Hofmann
Neueste Kommentare