Universität Bayreuth startet trotz Pandemie erfolgreich ins Wintersemester 2020/21

Symbolbild Bildung

Trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie startet die Universität Bayreuth (UBT) mit leicht gestiegenen Studierendenzahlen in das Wintersemester 2020/21. Insgesamt blickt die Hochschulleitung äußerst positiv in die Zukunft: „Die Hightech Agenda Bayern gibt der Uni weiteren Schub. Bereits zum Ende des Semesters werden wir etliche neue Professoren und Professorinnen begrüßen können. Dadurch schärfen wir unser Profil auf den für uns wichtigen Feldern weiter“, betonte Universitätspräsident Prof. Dr. Stefan Leible bei der Jahrespressekonferenz.

„Die Pandemie-Maßnahmen im Frühling 2020 haben die Forschungsaktivitäten auf dem Campus verändert, aber nicht nachhaltig gebremst“, berichtete Prof. Dr. Christian Laforsch, Vizepräsident Forschung der Universität Bayreuth. So kamen zum Beispiel zu den bestehenden 27 großen Forschungsverbünden, die Wissenschaftler*innen der UBT koordinieren, vier hinzu, und es wurde das Gateway Office mit drei Hochschul- und Forschungseinrichtungen in Bordeaux eröffnet. Auch weitere Studiengänge wie der Bachelor „Computational Mathematics“ und der Master „Food Quality and Safety“ wurden vorbereitet, ebenso konnten Großprojekte – Studienstart in Kulmbach und Bauplanungen – trotz Corona vorangetrieben werden.

Vor allem aber wurde die Lehre auf ganz neue Füße gestellt: „Teilweise bis zu 33.000 Anmeldungen pro Tag für die Online-Formate, bis zu 4.400 Zoommeetings pro Woche, etwa 12.300 hochgeladene Panopto-Präsentationen – das zeigt: Die Uni Bayreuth kann online“, fasste Prof. Dr. Torsten Eymann, Vizepräsident Digitalisierung und Innovation, zusammen. „Wir haben gelernt, als Institution agil zu reagieren und neue Wege zu gehen. Für die Mitarbeiter*innen wird die Möglichkeit des Homeoffice, für die Studierenden ein höheres Maß an Ortsunabhängigkeit und ein selbstbestimmtes Studientempo bei der digitalen Lehre als Gewinn bleiben“, lautet das Resümee von Prof. Dr. Martin Huber, Vizepräsident Studium und Lehre der Universität Bayreuth.

Dementsprechend wird auch das nun beginnende Wintersemester der (vorläufig) insgesamt 12.688 Studierenden* (Vorjahrszeitpunkt: 12.413) und aktuell 249 Professoren und Professorinnen* unterschiedlich starke Anteile digitaler Angebote enthalten. „Weil wir überzeugt sind, dass Studium auch Begegnung und Austausch bedeutet, wollen wir ein Maximum an Präsenzlehre unter den schwierigen Bedingungen der geltenden Abstands- und Hygieneregeln ermöglichen“, kündigte Universitätspräsident Leible an. „Unsere Studierenden sollen in ihrem Studienfortschritt keine Nachteile durch die Pandemie-Maßnahmen erleiden müssen.“ Angeboten werden didaktisch geeignete Mischformen aus synchroner und asynchroner, digital unterstützter und analog durchgeführter Lehre, die sich an den Größen und Verfügbarkeiten der Räume orientieren. Sofern nicht anders umsetzbar werden auch rein digitale Veranstaltungen angeboten. Ein strenges Infektionsschutz- und Hygienekonzept ist für alle, die den Campus betreten, bindend. Nach wie vor sollen praktische Abschlussarbeiten und Praxisveranstaltungen sowie Examensvorbereitungen vor Ort möglich sein. Vor allem aber Studienanfänger*innen und ausländische Studierende sollen den Campus als Studienort direkt erleben können.

Sehr positiv bewertet die Hochschulleitung der UBT die Hightech Agenda der Staatsregierung. Sie bedeutet aus Bayreuther Sicht 18 neue Forschungsprofessuren, zwölf neue Informatikprofessuren, ebenso viele neue Professuren für das BayBatt, hinzu kommen drei neue Professuren aus dem KI-Wettbewerb und sieben neue Professuren für die Fakultät für Lebenswissenschaften: Lebensmittel, Ernährung und Gesundheit in Kulmbach. „Darüber hinaus werden einige wichtige Bauvorhaben beschleunigt“, berichtete Dr. Markus Zanner, der Kanzler der Universität Bayreuth. „Der Neubau des ‚Zentrums für Unternehmensgründung‘, die Errichtung eines Neubaus für das ‚Forschungszentrum für Afrikastudien‘, die Raumplanungen für Kulmbach und das Bayerische Batteriezentrum BayBatt – all das ist jetzt schneller umsetzbar“. „Damit können wir auf für uns sehr wichtigen Feldern neue Dynamik entfalten“, sagte Leible und zählte auf: „Die Fakultät VII in Kulmbach, mit deutschlandweit einzigartigem Herangehen an die Life Sciences, der international renommierte Afrika-Schwerpunkt der UBT, das BayBatt als interdisziplinärer Forschungs-Hub und die Attraktivität der GründerUni Bayreuth werden so maßgeblich gefördert.“

Der bayerischen Hochschulrechtsreform blickt Leible gespannt entgegen: „Die Aufgaben der bayerischen staatlichen Hochschulen werden durch die Hochschulreform in Zukunft als Dreiklang von Forschung, Lehre und Transfer neu gefasst“, heißt es in der Kabinettsmitteilung von vergangener Woche. „Wir sind da bereits bestens aufgestellt“, kommentiert Leible. Transfer in Form von „Third Mission“ ist im Struktur- und Entwicklungsplan der UBT längst verankert. Gerade Beispiele wie die Aktivitäten im Bereich Entrepreneurship und Innovation, die schon bald in einem eigenen Institut gebündelt werden sollen, zeigen dies. Darüber hinaus führte der Universitätspräsident aus: „Dass wir die angemahnte ‚Verantwortung für die Gesellschaft als Ganzes, für den technischen Fortschritt, für Ökonomie, Ökologie (…)‘ bereits jetzt ernst nehmen, zeigt unter anderem die Nachhaltigkeitsstrategie, die an der UBT gerade entwickelt wird. Auch zu dem Ziel, durch Weiterbildungsformate mehr Wissen in die Gesellschaft zu tragen, trägt die UBT schon seit geraumer Zeit mit der Campus Akademie bei.“

*Endgültige Zahlen liegen erst am offiziellen Statistikstichtag im Dezember 2020 vor.