Wohlmuthshüll ist „Ort der Demokratie“
Die kleine Ortschaft Wohlmuthshüll, zugehörig zur Stadt Ebermannstadt, wird nun bayernweit bekannt. „Sie wurde vom Präsidium des Bayerischen Landtags als einer für die Demokratiegeschichte entscheidenden Ort in Bayern gewürdigt“, teilt Stimmkreisabgeordneter Michael Hofmann mit. Damit wird Wohlmuthshüll in der Reihe „Orte der Demokratie in Bayern“ mit aufgenommen.
„Hintergrund sind die bereits 1945 dort durchgeführten ersten freien Wahlen in Deutschland nach dem Ende der NS-Herrschaft“, erklärt Hofmann. Der Ort bildete zu dieser Zeit gemeinsam mit dem Nachbardorf Buckenreuth eine Gemeinde von 480 Einwohnern. Als 1942 der bisherige Bürgermeister verstarb, fand sich niemand, der bereit war, in die NSDAP einzutreten, um das Amt zu übernehmen. Die Dörfer wurden daraufhin von Ebermannstadt aus verwaltet. 1945 wurde dem Wunsch der Einwohner nach Selbstverwaltung stattgegeben und mit der Genehmigung der amerikanischen Militärbehörden wählten alle ortsansässigen männlichen Personen schon am 18. Juli Johann Sponsel zum neuen Bürgermeister. Der Ort wurde zu einem Symbol für den demokratischen Neuanfang nach dem Zweiten Weltkrieg. „Wohlmuthshüll wird mit dieser Würdigung durch das Landtagspräsidium als Erinnerungsort Teil einer multimedialen Wanderausstellung und einer interaktiven Homepage, die sich derzeit im Aufbau befindet. Wir können stolz darauf sein, einen so bedeutenden historischen Ort im Landkreis zu haben, in dem Geschichte geschrieben wurde“, so MdL Michael Hofmann.
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