Erzbischof Schick warnt vor Aktionismus in der Liturgie und betont Wert von Wort-Gottes-Feiern

rosenkranz

„Gottesdienste sollen besinnlicher werden“

Wort-Gottes-Feiern sollen nach Ansicht von Erzbischof Ludwig Schick keine Konkurrenz zur Eucharistie sein und dürfen keinen „Eventcharakter“ annehmen. „Das Wort Gottes, das Geist und Leben vermittelt, soll Mittelpunkt sein“, sagte Schick bei der Beauftragung von 19 Frauen und Männern zur Wort-Gottes-Feier am Freitagabend in Schwarzenbach. „Das Wort Gottes zu feiern, ist gerade in unserer Zeit lebenswichtig, um aus ihm Licht und Wahrheit zu empfangen.“

Dazu müssten die Wort-Gottes-Feiern und jede Liturgie gut vorbereitet sein. „Feierlich müssen sie gestaltet werden und das Wesentliche zum Ausdruck bringen. Sie sollen den Menschen helfen, den Geist Gottes in ihrem Leben und ihrer Zeit zu spüren.“ Dafür sollten die Gottesdienste stiller und besinnlicher werden. Der Erzbischof rief die Wort-Gottes-Beauftragten auf, in die Feiern Momente des Schweigens und der Stille einzubauen und auf Kontemplation und Meditation zu achten; Aktionismus sei der Tod aller Gottesdienste.

Zugleich wies der Erzbischof auf die gewachsene Bedeutung von Wort-Gottes-Feiern in der Corona-Pandemie hin. Wegen der Infektionsgefahr müssten derzeit Gottesdienste mit weniger Mitfeiernden stattfinden. „Wir müssen sie vermehren, damit möglichst viele Menschen an ihnen teilhaben können.“ Einschränkungen und Maßnahmen, die wegen der Pandemie verhängt seien, müssten eingehalten werden, aber auch alle Möglichkeiten für die Gottesdienste und die Seelsorge genutzt werden, so der Erzbischof.

Wort-Gottes-Feiern sollen die heilige Messe nicht ersetzen. Sie können am Sonntag gefeiert werden, wenn keine Eucharistie stattfinden kann. Vor allem an den Werktagen sollen sie das gottesdienstliche Leben in den Gemeinden bereichern und bei besonderen Anlässen, Jubiläen, Festen, an Bitttagen und bei Krankheit und Trauer, in der Fasten- und Adventszeit, im Mai und Oktober das Wort Gottes ins Leben der Menschen und der Gemeinden einbringen.