Grünes Bamberg/ÖDP/Volt wollen Pop-Up-Freischankflächen bis März verlängern und ausnahmsweise Heizpilze zulassen
Außengastronomie soll über den Winter retten
Die Erkältungszeit setzt gerade erst ein, in Innenräumen wird geheizt, häufiges Lüften wird als störend empfunden – gute Bedingungen für Viren, schlechte Zeiten für Gaststätten. Die Fraktionsgemeinschaft Grünes Bamberg/ÖDP/Volt will deshalb das im Sommer beschlossene Konzept der so genannten Pop-Up-Freischankflächen über den Winter bis Ende März verlängern. Nach jetziger Beschlusslage des Stadtrats endet die Laufzeit am 31.12.2020.
Seit Sommer genehmigte die Stadtverwaltung großzügig neue bzw. erweiterte Außengastronomiebereiche. Dafür wurden auch gezielt öffentliche Kfz-Stellplätze für Sitzgruppen im Freien umgenutzt. Dass diese Maßnahme sich bewährt hat, bestätigt Sebastian Linz vom „Kachelofen“ am Katzenberg. Für ihn war und ist der erweiterte Außenbereich seiner Gaststätte im wahrsten Sinne des Wortes überlebenswichtig. „Ohne die Pop-Up-Freischankflächen, für die ich nach wie vor sehr dankbar bin, wäre es wirtschaftlich sehr schwer für mich und viele weitere Gastronomen geworden. Nicht nur weil wir vor einem ungewissen Winter stehen, sondern auch weil die Qualität des Katzenbergs als Platz davon profitiert, würde ich mich über eine Verlängerung freuen“, so Linz über seine Hoffnung.
Grünes-Bamberg-Stadtrat Christian Hader ist der Meinung, dass es hier weitere Unterstützung braucht, da die lebendige Gastronomie-Szene ein fester Bestandteil der Bamberger Lebenskultur sei und sie hart von der Corona-Pandemie getroffen wurde. „Die Pop-Up-Freischankflächen sind ein echtes Erfolgsmodell, was von den Bambergerinnen und Bambergern hervorragend angenommen wurde und unsere Gastronomie wirksam und proaktiv unterstützt“, so Hader.
Die Grünen gehen sogar noch einen Schritt weiter – „einen für uns sehr harten Schritt“, wie Haders Stadtratskollege Andreas Eichenseher es formuliert. Ausnahmsweise für diesen Corona-Winter sind die Grünen bereit, Heizpilze auf öffentlichen Flächen zu akzeptieren. Sie reagieren damit auf die Tatsache, dass die Gastwirt*innen im Innenbereich deutlich weniger Gäste bewirten können. „Wir sehen die wirtschaftliche Notwendigkeit“, so Eichenseher, „aber wir appellieren auch an alle Gastronomiebetriebe: Nutzen Sie sparsame Geräte, setzen Sie diese nur dann ein, wenn auch wirklich Gäste da sind, und nutzen Sie möglichst Heizstrahler, die mit Ökostrom betrieben werden, um den Schaden fürs Klima einigermaßen einzudämmen.“
Die Grünen empfehlen außerdem, Heizpilze nicht zu kaufen, sondern zu leihen. Denn langfristig will man den Einsatz von Heizpilzen auf öffentlichen Flächen sogar generell verbieten. „Im nächsten Winter – nach Corona – sollen die Geräte nicht mehr zum Einsatz kommen“, fordern Hader und Eichenseher.
Neueste Kommentare