Landkreis Kulmbach baut mit „digitalem Werkzeugkasten“ Online-Verwaltung
Vom Antrag auf einen Jagdschein bis zur Corona-Registrierung für Reiserückkehrer – mit Hilfe eines neuen „digitalen Werkzeugkastens“ haben sieben bayerische Landratsämter in den letzten Monaten zahlreiche Verwaltungsdienstleistungen digitalisiert, darunter auch das Landratsamt Kulmbach. Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach, der Landrat von Kulmbach, Klaus Peter Söllner, und der Leiter des Innovationsrings des Bayerischen Landkreistages und Landrat des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen, Josef Niedermaier, zogen jetzt eine positive Bilanz dieses Pilotprojekts. In den teilnehmenden Landkreisen Aschaffenburg (Unterfranken), Bad Tölz-Wolfratshausen (Oberbayern), Cham (Oberpfalz), Fürth (Mittelfranken), Kulmbach (Oberfranken), Neu-Ulm (Schwaben) und Passau (Niederbayern) stehen jetzt über 120 bisherige Papierformulare zur Online-Eingabe zur Verfügung.
Gerlach zieht positive Bilanz des Pilotprojekts
Gerlach erklärte: „Bayern drückt bei der Digitalisierung der Verwaltung nochmal aufs Tempo. Mit diesem neuen ´digitalen Werkzeugkasten´ können die bayerischen Landkreise jetzt selbst ganz einfach Dienstleistungen ins Internet übertragen. Bei den sieben Pilotkreisen hat das hervorragend funktioniert. Ein Großteil der Nutzer hat bei einer Befragung im Rahmen des Projekts angegeben, dass die so erstellten Online-Angebote ´gut erklärt´ und ´einfach zu nutzen´ seien. Das ist unser Ziel: Digitale Verwaltung so bürgernah wie möglich.“
Landrat Söllner hebt hervor: „Der Digitale Wandel stellt auch die Verwaltungen vor Veränderungen und Herausforderungen. Unser Landkreis hat diese Aufgaben als eine von sieben vorrangehenden Behörden in Bayern nicht nur angenommen, wir haben die Digitalisierung auch bewusst als Chance für die Zukunft genutzt!“
Niedermaier betonte: „Die Digitalisierung fordert die Landratsämter mit ihren zahlreichen Bürger- und Unternehmenskontakten in ganz besonderer Weise. Die gute Nachricht ist: Das Rad muss nicht jedes Mal neu erfunden werden! Als Innovationsring unterstützen wir die Landratsämter bei ihrer Digitalisierung und stellen diesen sämtliche Projektergebnisse zur weiteren Nachnutzung zur Verfügung. Dies gilt auch für den Leitfaden zur nutzerorientierten Formulargestaltung, mit dem wir die Voraussetzungen schaffen, dass die umgesetzten Online-Anträge von den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Unternehmen bestmöglich genutzt werden können. Gemeinsam werden wir auch diese Herausforderung meistern.“
Das Pilotprojekt „Digitaler Werkzeugkasten“ war im Frühjahr 2019 als Gemeinschaftsprojekt des Bayerischen Staatsministerium für Digitales und des Innovationsrings des Bayerischen Landkreistages gestartet worden. In einer ersten Projektphase wurden mit Hilfe dieser Softwarelösung 21 Verwaltungsleistungen für Bürger und Unternehmen durch die beteiligten sieben Pilotlandkreise bereitgestellt. In einer zweiten Projektphase wurden die erarbeiteten Online-Formulare dann zwischen den Pilotlandratsämtern ausgetauscht.
Zudem wurden die mit der Erarbeitung der Online-Formulare beauftragten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landratsämter sowie Bürgerinnen und Bürger befragt, die die erstellten Formulare genutzt haben. Die Empfehlungen aus diesen Nutzertests wurden in einem Leitfaden zusammengefast, der jetzt allen bayerischen Landkreisen zur Verfügung steht. Dieser Leitfaden soll als Grundlage dienen, um weitere Verwaltungsdienstleistungen möglichst bürgerfreundlich zu digitalisieren.
„Der digitale Werkzeugkasten´ war uns bei der Bewältigung der Aufgaben, die sich durch die Corona-Pandemie zusätzlich ergeben haben, ein wertvolles Hilfsmittel. So haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter Einsatz dieser Werkzeuge mehrere Formulare für die digitale Erfassung und Betreuung der von Corona betroffenen Bürgerschaft erstellt. Außerdem wurde eine Online-Terminvereinbarung für unser Testzentrum und die komplette Landkreisverwaltung eingerichtet!“, berichtet Landrat Söllner abschließend.
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