Diakonie-Seniorenzentrum Seehof-Blick in Memmelsdorf nimmt am bayernweiten Präventionsprogramm „Gutes Sehen“ teil
Das Sehvermögen von Senioren stärken
Weltweit verändert das Coronavirus den Alltag und besonders Pflegeeinrichtungen sind von der Krise betroffen. Besuche sind nur mit strengen Schutzmaßnahmen erlaubt oder müssen mit Smartphones und Tablets auf digitalem Weg bestritten werden. Gerade in diesen Zeiten gilt es daher, das Sehvermögen und damit die Lebensqualität, Sicherheit und Selbstständigkeit von pflegebedürftigen Senioren zu stärken und der Vereinsamung aktiv entgegenzuwirken. Deshalb nimmt das Seniorenzentrum der Diakonie Bamberg-Forchheim in Memmelsdorf am Präventionsprogramm „Gutes Sehen in Pflegeeinrichtungen“ teil.
Allein essen und trinken, den Weg ins Bad finden, den Fernseher bedienen: Um diese alltäglichen Tätigkeiten weitgehend selbstständig ausführen zu können, braucht es ein gutes Sehvermögen. Auch in der Prävention von Covid19 und seinen Auswirkungen in Pflegeeinrichtungen ist das Thema wichtiger denn je. Denn nur wer gut sehen kann, kann Sicherheitsabstände einhalten, aktuelle Informationen und Hinweise lesen und sich gründlich die Hände waschen.
Um auf die besonderen Bedürfnisse sehbeeinträchtigter Bewohner aufmerksam zu machen und Barrieren in deren Alltag abzubauen, schult das Präventionsteam des Blindeninstituts Würzburg daher die Leitungskräfte und Mitarbeitenden des Seniorenzentrums vor Ort in Memmelsdorf und durch ein neues E-Learning-Angebot. Auf vielfältige und interaktive Weise wird das Sehen in der Pflegeeinrichtung dabei in den Blick genommen: Die räumliche Gestaltung des Hauses wird in einer Begehung mit Simulationsbrillen unter die Lupe genommen. Das Dokumentationssystem wird insbesondere mit Blick auf den Aspekt des Sehens (z. B. Brille, Lupe) detailliert betrachtet und Basiswissen zu den häufigsten Augenerkrankungen und ihren Auswirkungen im Alter vermittelt. Mittels Fragebögen und Sehüberprüfungen kann ein Eindruck gewonnen werden, was die Bewohner noch sehen können und was nicht. Durch spezielle Beschäftigungsangebote und eine Informationsseite im Internet wird das Wissen auch an die Senioren, Angehörigen und weitere Interessierte weitergegeben.
Das Sehen nicht aus dem Blick verlieren
Ziel des Präventionsprogramms ist es, in den teilnehmenden Pflegeeinrichtungen die richtigen Impulse zu setzen, damit sich diese zu „sehgerechten“ Einrichtungen weiterentwickeln. „Das Gute Sehen fördert Selbstständigkeit, psychische Gesundheit, soziale Kontakte und Hygiene“, resümiert Programmleiterin Sabine Kampmann. „Trotz Corona werden wir uns gemeinsam mit den bayerischen Pflegeeinrichtungen weiterhin für dieses wichtige Thema einsetzen.“
Die Teilnahme am Präventionsprogramm, das in ganz Bayern aktiv ist, ist für Pflegeeinrichtungen kostenfrei und wird finanziert von den beteiligten Pflegekassen der AOK Bayern, des BKK Landesverbandes Bayern, der IKK classic, der KNAPPSCHAFT und der SVLFG.
Neueste Kommentare