Bamberg: Ein ganzes Haus für Kunst und Kultur – Auf der Kaserne entsteht der kosmos ost

Der Vorstand von machbar / Foto: Privat

Das neue Domizil am Rande der ehemaligen Kaserne / Foto: Privat

In einem Gebäude am Rande der ehemaligen Lagarde-Kaserne in Bamberg entsteht der kosmos ost. Der neu gegründete Verein machbar bamberg e.V. schafft dort einenOrt zurVernetzung zwischen Künstler:innen, Kreativ-und Kulturschaffenden sowie Vereinen und Initiativen. Dank einer niedrigschwelligen und kostengünstigen Vergabe von Ateliers und Büroräumen wird das Haus an der Weißenburgstraße zu einem Pioniersort der sozialen und kulturellen Belebung Bambergs und der Region. In zehn Räume des Obergeschosses sind Künstler:innen, Kulturschaffende und ein Jugendbildungsverein eingezogen; einen Raum hat das Kulturamt der Stadt Bamberg angemietet, der dort zur Nutzung angefragt werden kann. Ende des Jahres öffnet im Erdgeschoss eine gemeinschaftlich zu nutzende offene Werkstatt ihre Tore und 2021 sollen ein Veranstaltungsraum sowie ein Projektbüro mit offenen Bürozeiten hinzukommen.

„Seit 2015 zeigen wir mit kontakt –Das Kulturfestival und kleineren Veranstaltungsreihen auf der Kaserne, das Kultur dort sehr gut machbar ist“, stellen die Organisator:innen Renate Schlipf und Michi Schmitt von machbar bamberge.V. fest und ergänzen: „Gut, dass mit dem kosmos ost nun eine 3jährige Zwischennutzung durchgängig an einem Ort möglich ist.“ Und Daniel Waldhoff, ebenfalls aus dem Team, erläutert die städtebauliche Perspektive: „So kann eine Quartiers -und Stadtentwicklung von Anfang an auf der Kaserne funktionieren.“ Erste Nutzer:innen des kosmos ostsind: Mathes Krivy, Die Falken, Christina Hegel, Therese Frosch, Daniel Reichelt, Frederic Heisig, Ludwig Märthesheimer, Oliver Will, Mannix Weiss, Judith Siedersberger, AStA Bamberg e.V. und das Kulturamt der Stadt Bamberg.

Selbstdarstellung machbar bamberg e.V.

Der Verein machbar bamberg e.V. setzt sich durch die Einrichtung von Laborsituationen für eine kulturelle Nutzung auf der Lagarde-Kaserne ein; mit der Grundidee, dass eine kulturelle Nutzung jetzt schon möglich (machbar) ist. Zweck des Vereins ist die Förderung von Kunst, Kultur und Bildung. Hierbei sind die Ziele des Vereins insbesondere die Schaffung von Möglichkeitsräumen und Laborsituationen für kulturelle und soziokulturelle Aktivitäten sowie das Schaffen von Rahmenbedingungen, die es Kulturschaffenden und sozialen Initiativen besser ermöglichen, Bamberg sozial und kulturell zu bereichern, Veranstaltungen durchzuführen, Ausstellungen zu organisieren und sich zu vernetzen. Der Verein versteht sich als Werkstatt bürgerschaftlichen, sozialen und kulturellen Engagements sowie generationenübergreifenden Lernens. Ziel der Arbeit ist, die Stadt mit innovativer Kunst und Kultur zu beleben, über das Medium Kunst Menschen in Kontakt zu bringen und den Zugang zu Kunst und Kultur zu ermöglichen.

Projekthintergrund

Die ehemalige Lagarde-Kaserne steht seit 2014 leer, wurde 2017 von der Stadt Bamberg zu großen Teilen erworben und in weiten Teilen an private Investoren verkauft, darunter bspw. die eigens dafür gegründete Volksbau Bamberg GmbH. Die Stadt Bamberg verfolgt das Ziel den Lagarde-Campus als nutzungsgemischten, urbanen Stadtteil für alle Bevölkerungsgruppen zu entwickeln. Mit den planungsrechtlichen Festsetzungen des Quartiers als urbanes Gebiet wird ein Nebeneinander von Wohnen, Arbeiten und Kultur angestrebt. Neben den Planungen für vielfältige Wohnangebote für rund 2.000 Menschen und Arbeitsplätzen im Dienstleistungsbereich soll als neue Quartiersmitte auch ein Kulturquartier entwickelt werden. Die Kaserne befindet sich im Stadtteil Bamberg Ost, der in den letzten Jahrzehnten einige Einbußen bezüglich sozialer und kultureller Einrichtungen zu verzeichnen hatte, sich durch eine heterogene, vorwiegend durch Wohngebiete der Nachkriegszeit geprägte, städtebauliche Struktur ohne prägnante Kristallisationspunkte auszeichnet. Das Kulturquartier soll diese Lücke sowie die fehlenden Räume für Kultur in der ganzen Stadt auffangen.

Unter dem Motto „Kultur braucht Raum“fanden in Bamberg zuletzt viele Demonstrationen der freien Kulturszene statt. machbar setzt sich als Nachfolgeprojekt des Arbeitskreises Kulturpolitik des Bamberger kontakt –Das Kulturfestival durchdie Einrichtung vonLaborsituationenfür eine kulturelle Nutzung auf der Lagarde-Kaserne ein, mit der Grundidee, dass eine kulturelle Nutzung jetzt schon möglich (machbar) ist. Ziel des Projektes ist damit die Schaffung von Raum für Kultur, die Vernetzung von kulturellen und sozialen Initiativen und Akteuren und die Belebung des Stadtteils Bamberg Ost unter ständiger Aktivierung und Beteiligung der umliegenden Nachbarschaften. Durch die Bereitstellung von Begegnungsmöglichkeiten zwischen Kulturschaffenden und der Nachbarschaft können gemeinsam von beiden akzeptierte Ideen entwickelt und durch die Möglichkeiten vor Ort (offene Werkstatt, Veranstaltungsort, Gruppenräume, etc.) z.T. direkt umgesetzt werden. kosmos ost soll ein Begegnungsort für alle Menschen sein. Neben der direkten Ansprache von lokalen Kulturschaffenden, sind direkte Kontaktaufnahmen mit Geflüchteten, Senior*innen-Gruppen und Jugendlichen angedacht.