MdL Ursula Sowa: „Bayern soll Planungen für Grünes Zentrum an der Galgenfuhr vorlegen“
MdL Sowa kritisiert Geheimniskrämerei und fordert Kooperation mit Stadt Bamberg. Sie beantragt einen Rahmenplan für Bamberg-Süd
Viel ist nicht passiert, seit das geplante „Grüne Zentrum“ an der Galgenfuhr im Mai 2019 in die Schlagzeilen kam. Die dort beheimatete LWG (Landesanstalt für Wein- und Gartenbau) soll ausgebaut werden und weitere Institutionen beherbergen, nämlich AELF (Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forst), die Landwirtschaftsschule und den Maschinenring. Damals kritisierten Insider, dass unnötig Gebäude abgerissen werden sollen und somit Steuergeld verschwendet würde.
In einer Anfrage an das Landwirtschaftsministerium wollte die Bamberger Landtagsabgeordnete Ursula Sowa nun den neuesten Stand wissen und bekam wenig Informationen. Laut Staatsministerin Kaniber ist die Grundstücksfrage noch nicht abschließend geklärt, die konkreten Planungen der Beteiligten stünden noch nicht fest, Kostenschätzungen lägen noch nicht vor, und ebensowenig ein Zeitplan.
„Angeblich und offiziell weiß man also noch gar nichts“, fasst Sowa zusammen und zeigt sich einigermaßen irritiert. Denn vor einem Jahr stattete sie der LWG einen Besuch ab, um vor Ort zu informieren. „Ich bekam sehr wohl Pläne zu sehen, und mir wurden auf dem Gelände konkret die Stellen gezeigt, wo was gebaut werden soll.“
Das Vorgehen hält die Grünen-Abgeordnete und Bamberger Stadträtin für zu intransparent. „So ein Projekt spielt für die Stadtentwicklung eine große Rolle und muss in langfristige Perspektiven für Bamberg-Süd eingepasst werden.“
Deshalb hat Sowa auch beim Oberbürgermeister beantragt, einen Rahmenplan für Bamberg-Süd zu erstellen. Dieser soll laut OB in Verbindung mit dem neuen Flächennutzungsplan im Januar behandelt werden. Denn im direkten Umfeld sollen neben dem Grünen Zentrum auch noch die Handwerkskammer und die Verkehrspolizei neu angesiedelt werden.
Ursula Sowa fordert nun von der Landwirtschaftsministerin, „alle Karten offen auf den Tisch zu legen und aufrichtig mit der Stadt Bamberg zusammenzuarbeiten. Wir müssen – gemeinsam – ressourcenschonend planen und Synergieeffekte ausfindig machen und nutzen.“ Dabei denkt sie an das Gärtnerstadt-Weltkulturerbe und den Bamberger Gemüsebau ebenso wie an das Bürger*innenprojekt Solawi, außerdem an Kooperationen mit der Universität und anderen Einrichtungen in Stadt und Landkreis.
Für das Grüne Zentrum stellt sich Sowa außerdem einen Architekturwettbewerb vor sowie eine Nachhaltigkeits-Zertifizierung. Diesen Vorschlägen gegenüber hat sich Ministerin Kaniber immerhin offen gezeigt und eine Prüfung in Aussicht gestellt.
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