Klosterlandschaften der Zisterzienser auf dem Weg zum Kulturerbe-Siegel
Internationale Fachtagung vom 16. – 18. Oktober 2020 im ehemaligen Kloster Pforte in Schulpforte
„Die herausragende Bedeutung der europaweit typischen Landschaftsprägung der Klosterlandschaften der Zisterzienser in Ebrach und unserer 18 Partnerstätten in den sechs Ländern Deutschland, Frankreich, Österreich, Polen, Slowenien und Tschechien ist unsere Motivation für die Erlangung des Europäischen Kulturerbe-Siegels!“ erklärt der Bamberger Landrat Johann Kalb die bislang größte transnationale Bewerbung in der Geschichte dieses Europäischen Prädikats. Ein weiterer wichtiger Schritt für die gemeinsame Bewerbung 2021 in der Kategorie Kulturlandschaft unter dem Titel „Cisterscapes – Cistercian landscapes connecting Europe“ ist die internationale Fachtagung vom 16. – 18. Oktober 2020 im früheren Kloster Pforte in Schulpforte bei Naumburg.
Das Leitthema der Tagung lautet „Klosterlandschaften der Zisterzienser: Forschung – Inwertsetzung – Vermittlung“ und wird federführend vom Landkreis Bamberg als transnationaler Projektträger und Koordinator organisiert. Projektpartner ist auch die gastgebende Stiftung Schulpforta im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt.
Die West-Ost-Bewegung und Filiation der Zisterzienser mündete in ein einzigartiges europäisches Netzwerk, das sich durch einheitliche Vorgaben zu Klosterbau, Siedlung und Bewirtschaftung einerseits und gegenseitigen Erfahrungs- und Wissensaustausch andererseits auszeichnet. Inwieweit der Orden seine Werte und sein Wissen auf diesem Wege auf dem ganzen Kontinent verbreitet hat, lässt sich noch heute an zisterziensischen Klosterlandschaften ablesen. Die Tagung beleuchtet die Aussagekraft dieser besonderen Form von historischer Kulturlandschaft und der Möglichkeiten der Vermittlung an regionales und europäisches Publikum.
Die Erkenntnisse, die sich aus dem Erfassen der Prägungsspuren in der Kulturlandschaft ziehen lassen, werden von internationalen Experten vorgestellt. Durch kreative Ideen entstehen wertvolle Vermittlungsansätze und marktfähige Methoden zur Inwertsetzung der Klosterlandschaften z.B. durch die typischen Produkte Wein, Karpfen, Obst oder Bier. Alte Handelsrouten und Wege zwischen den Klöstern des Netzwerks gehen in einen europäischen Zisterzienserweg ein. Vielfältige Workshops und Exkursionen bieten neben Fachvorträgen die Möglichkeit, solche Ansätze kennenzulernen, zu diskutieren und im gegenseitigen Austausch die eigenen Maßnahmen zur europäischen Prädikatisierung zu hinterfragen und zu optimieren.
Das Projekt „Cisterscapes – Cistercian landscapes connecting Europe“ zur Vorbereitung der Bewerbung und Inwertsetzung von Klosterlandschaften wird gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER), durch die Oberfrankenstiftung sowie das Erzbistum Bamberg, das Bistum Würzburg und das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege. Kooperationsmittel kommen auch aus den Partner-Landkreisen Haßberge, Kitzingen, Lichtenfels, Neustadt/Aisch, Schweinfurt und Tirschenreuth sowie aus den Städten Lichtenfels und Waldsassen. Informationen zum Projekt unter www.cisterscapes.eu
Neueste Kommentare