Ausschuss für Soziales des Bezirks Oberfranken beschließt Zuschüsse für zukünftige Projekte
Der Ausschuss für Soziales des Bezirks Oberfranken hat unter Leitung von Bezirkstagspräsident Henry Schramm in der jüngsten Sitzung Weichen für eine bessere Versorgung der Menschen in Oberfranken gestellt. Wichtige Themenpunkte waren unter anderem die Förderung eines Inklusionsprojektes, Bedarfsanerkennungen für Plätze in besonderen Wohnformen für Bayreuth, die Erweiterung um 40 Wohnplätze im Wohn- und Pflegeheim Kutzenberg sowie eine verbesserte Vergütung der Träger im Bereich der Teilzeitregelung für Werkstätten für behinderte Menschen.
Förderung des Inklusionsprojektes „Spinnstube“
In den letzten Jahren haben sich die Beschäftigungsmöglichkeiten für weniger leistungsstarke Arbeitnehmer mit einer geistigen oder körperlichen Behinderung deutlich verschlechtert. Um auch ihnen eine Chance auf einen regulären und festen Arbeitsplatz und somit eine Perspektive zu bieten, ist die Förderung von Inklusionsprojekten äußerst wichtig. Bezirkstagspräsident Henry Schramm setzt sich für einen weiteren Ausbau dieser Beschäftigungsform ein: „Die Integration von Menschen mit Behinderungen in den Arbeitsmarkt muss erklärtes Ziel einer zukunftsorientieren Behindertenpolitik sein. Der Bezirk Oberfranken unterstützt bereits vier Inklusionsprojekte. Zudem werden wir zukünftig das Inklusionsprojekt ´Spinnstube´ in Mainleus fördern.“
Der AWO Kreisverband Kulmbach und die Marktgemeinde Mainleus als Gesellschafter der MAWO gGmbH möchten als Pächter die Bewirtschaftung der denkmalgeschützten Gaststätte „Spinnstube“ in einem Inklusionsprojekt betreiben. Es sollen 4 1/2 Arbeitsplätze für Menschen mit einer psychisch, körperlichen, geistigen oder mehrfachen Behinderung geschaffen werden. Eine fachliche und pädagogische Betreuung dieser Arbeitskräfte wird durch Personal vor Ort gewährleistet.
Der Bezirk Oberfranken bezuschusst die Inklusionsplätze jährlich mit 3.000 Euro pro Platz. Somit errechnet sich bei 4 1/2 Arbeitsplätzen ein Fördervolumen von 13.500 Euro jährlich.
Bedarfsanerkennung an Plätzen in besonderen Wohnformen
Infolge eines Mangels an spezifischen regionalen Wohnformen mussten Menschen mit Behinderung oder einem erhöhten Betreuungsbedarf oft außerhalb des Stadtgebiets Bayreuth und zum Teil außeroberfränkisch untergebracht werden. Aufgrund der demografischen Entwicklung und der damit verbundenen Nachfrage zeichnet sich somit kurzfristig aber auch mittelfristig ein weiterer Bedarf an Plätzen in besonderen Wohnformen ab.
„Ziel muss es sein, ein ausreichendes Angebot an stationären Wohnplätzen im Stadtgebiet Bayreuth sicher zu stellen, um für behinderte Menschen die Nähe zu ihren Familien zu gewährleisten. Deshalb erkennt der Sozialausschuss des Bezirkstags von Oberfranken den Bedarf für 48 zusätzlichen stationären Wohnplätze in Bayreuth an,“ erläuterte Bezirkstagspräsident Henry Schramm. Verschiedene Träger haben bereits Interesse an der Umsetzung und Realisierung entsprechender Projekte signalisiert.
Bedarfsanerkennung Wohn- und Pflegeheimplätze Kutzenberg
In Oberfranken gibt es zudem eine erhöhte Nachfrage nach Wohn- und Pflegeplätzen für Menschen mit psychischer Erkrankung und gleichzeitigem Bedarf an pflegerischer Versorgung. Mit einem geplanten Neubau der Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken wird das Wohn- und Pflegeheim Kutzenberg von 50 Plätze auf insgesamt 90 Plätze erweitert. Der Sozialausschuss des Bezirkstags von Oberfranken genehmigt somit den Bedarf für 40 zusätzliche Wohn- und Pflegeplätze für Menschen mit psychischen Erkrankungen in Oberfranken. „Hiermit helfen wir vielen Menschen und erzielen eine wesentliche Stärkung des Standorts Kutzenberg“, versicherte der oberfränkische Bezirkstagspräsident.
Institutionelle Förderung für das Haushaltsjahr 2021
Eine institutionelle Förderung von rund 640.000 Euro beschloss der Ausschuss für Soziales für die Dezentralisierung der Regens-Wagner-Burgkunstadt und der Himmelkroner Heime. Regens-Wagner-Burgkunstadt hat vor in Weismain ein Wohnheim mit 24 Plätzen für Menschen mit Behinderung sowie sieben Förderstättenplätze zu bauen. Die Himmelkroner Heime planen einen Ersatzneubau einer Förderstätte mit 48 Plätzen sowie eine Werkstatt für behinderte Menschen mit 250 Plätzen in Neuenmarkt.
Bessere Vergütung der Träger im Bereich der Teilzeitregelung für Werkstätten für behinderte Menschen
Die Träger der Werkstätten für behinderte Menschen hatten ein Antrag auf eine verbesserte Vergütung der in Teilzeit beschäftigten Mitarbeiter gestellt. Nach ausführlichen Diskussionen zwischen den Vertretern der Träger, den Bezirksräten und der Bezirksverwaltung hat Bezirkstagspräsident Henry Schramm einen Kompromissvorschlag in den Raum gestellt, der letztendlich zur Zufriedenheit aller einstimmig beschlossen wurde. Demnach wird der Bezirk künftig Mehraufwendungen in Höhe von 90.000 Euro jährlich übernehmen. Bezirkstagspräsident Henry Schramm, der gewillt war eine einvernehmliche Lösung für alle herbeizuführen: „Wenn es um die Menschen geht, müssen wir alle an einem Strang ziehen. Schließlich ist der Bezirk für die Menschen da, die nicht so viel Glück in ihrem Leben haben.“
Neueste Kommentare