Kulmbacher MdL Rainer Ludwig fordert Rettungsschirm für heimische Kultur- und Künstlerszene
Rettung für vielfältige, bundesweite und regionale Kultur- und Veranstaltungsbranche: Wirtschaftspolitischer Sprecher MdL Rainer Ludwig vertritt Hubert Aiwanger bei Podiumsdiskussion im Münchner Volkstheater
„Kultur in der Krise – Wie bewahren wir die bayerische Kultur- und Veranstaltungsbranche vor dem Point of no Return?“ – so lautete das Motto einer Podiumsdiskussion mit Vertretern der Veranstaltungsbranche und bayerischen Landespolitikern, darunter Kunst- und Wissenschaftsminister Bernd Sibler, im Münchner Volkstheater.
Rainer Ludwig, Landtagsabgeordneter des Stimmkreises Kulmbach/Wunsiedel und Mitglied des Wirtschaftsausschusses, vertrat auf Bitte von Hubert Aiwanger den Staatsminister und hatte dabei insbesondere auch die oberfränkische Kultur- und Künstlerszene im Blick.
In einer zweistündigen Debatte wurde über die aktuelle Situation von Künstlern, Veranstaltern, Kulturschaffenden, Soloselbständigen, Theatern, Spielstätten, Clubs, Discotheken sowie der gesamten Kreativwirtschaft diskutiert. Dabei war den Organisatoren ein konstruktiver Austausch der Betroffenen mit der Politik besonders wichtig.
„Das FREIE WÄHLER- geführte Wirtschaftsministerium hat vieles auf den Weg gebracht, um der Wirtschaft in dieser schwierigen Lage zu stützen“, betonte MdL Ludwig. Dazu gehörten die Corona-Sofort-Hilfen, die später auch vom Bund übernommen wurden, Kreditmöglichkeiten und Steuervergünstigungen, danach die Überbrückungshilfen und die Künstlerhilfen. Alle Fördermaßnahmen sollten zunächst die Liquidität der Betroffenen ermöglichen, dann die Betriebskosten auffangen und schließlich auch die Lebenshaltungskosten als Ersatz für Honorarausfälle kompensieren.
Dies genüge jedoch bei Weitem nicht!
Die Diskussionsteilnehmer forderten massiv von der Politik einen erweiterten Rettungsschirm und ein Nachjustieren der bisherigen Maßnahmen:
Roland Helfter, Liedermacher und Kabarettist, erwartet von der Politik einen konkreten Fahrplan, ein klares schlüssiges Konzept, wie es weitergeht.
Bela Rieger, Manager von Willy Astor meint: „Die Künstler wollen einfach nur endlich wieder auf der Bühne stehen“.
Christian Stückl, der Intendant des Münchner Volkstheaters wurde sehr emotional: „ Es ist ein täglicher Kampf ums Überleben. Die Situation ist existenzbedrohlich und er befürchte eine große Insolvenzwelle; es ist fünf vor Zwölf“
Till Hofmann, Betreiber des Milla Clubs und der Lach- und Schießgesellschaft München sagte: „Die Anti Corona- Maßnahmen wirken auf die Branche wie ein Berufsverbot. Freischaffende und Soloselbständige haben einen Totalausfall Ihrer Einnahmen und die Politik schaue untätig zu“, so der Vorwurf an Wissenschaftsminister Sibler.
Dieter Semmelmann, lt. R. Ludwig einer der bedeutendsten aus der Region Bayreuth-Kulmbach, erklärte, dass der Kartenverkauf komplett zum Erliegen gekommen ist. Semmelmann, der heuer bereits bundesweit 1500 Veranstaltungen absagen oder auf 2021 habe verschieben müssen, forderte ein Ende pauschaler Obergrenzen von Besucherzahlen; stattdessen solle man schnellstens – am besten vor dem „Weihnachtsgeschäft“ – auf „Schachbrettmuster“-Bestuhlung oder abstandslose Befüllung gut gelüfteter Hallen bei gleichzeitigem Maskentragen setzen.
„Erst bei 70 bis 80 Prozent Auslastung könnten kommerzielle Anbieter kostendeckend veranstalten“, so der frühere Tanzcenter-Inhaber aus Schwingen.
MdL Ludwig, selbst bis zu seiner Landtagstätigkeit noch als selbständiger Eventmanager tätig, unterstützt diese Forderung uneingeschränkt und dankte in diesem Zusammenhang auch den zigtausend Konzertbesuchern, die aktuell sehr viel Verständnis für die Termin-Verlegungen aufbringen müssen. Ticket-Rückerstattungsansprüche durch Karteninhaber sind derzeit gesetzlich nur beschränkt möglich. Dieses sog. Leistungsverweigerungsrecht bei Nachholung des Events muss auch weiterhin bestehen, um Insolvenzen in der Branche vorzubeugen.
Betroffen von der Krise sind auch Techniker, Caterer, Dienstleister, Security, Reinigungsfirmen, Transportunternehmen, Tour-Begleiter usw. Sie machen nochmals eine sechsstellige Beschäftigtenzahl aus.
„Wir dürfen Künstler, Veranstalter und Kulturtreibende nicht alleine lassen! Wir brauchen eilig zielführende Lösungen, vor allem aber ein wirtschaftlich tragfähiges Gesamtkonzept, um einen Knockdown zu verhindern.“ so Ludwig.
„Es ist vorbildlich, dass Betroffene dazu selbst mithelfen auch mit eigenen Maßnahmen und Ideen dazu beitragen, gemeinschaftlich die Situation zu bewältigen.“
Der Abgeordnete verwies auf zahlreiche Vorschläge, wie ein baldmöglicher Re-Start in der Künstlerbranche gut funktionieren könne.
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