Sonntagsgedanken: Elend im Paradies

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Vor Jahren unternahmen wir eine Kreuzfahrt zu den Kanaren. So kamen wir auch auf die wundervolle Insel Madera, schlenderten durch duftende Parks und kehrten in einem malerischen Cafe ein. Das blaue Meer vor uns, eine sanfte Brise auf unseren Gesichtern, wie im Paradies! Da fiel unser Blick auf den Nachbartisch. Eine junge Frau lümmelte dort, ihre Augen glasig, die Lippen irgendwas brummelnd, offenbar voll wie eine Haubitze die Arme. Hatte sie Liebeskummer, Streit mit ihren Eltern, vielleicht den Arbeitsplatz verloren? Auch auf Madera gibt es also Not und Elend.

Oft beneiden wir die Mitmenschen, den Nachbarn um sein großes Haus, den Arbeitskollegen um seine schöne Freundin, die Stars aus dem Showgeschäft um ihre Berühmtheit. Doch ein altes Sprichwort sagt: Unter jedem Dach ein Ach! Wer ein tolles Haus hat, muss es auch finanzieren, eine hübsche Frau finden auch andere Männer begehrenswert und mancher Promi hat seinen Erfolg mit Aufputschmitteln oder mit sexuellen Gefälligkeiten erkauft. Neid ist zudem ein negatives Gefühl, das uns klein und bitter macht.

Wir sollten jeden Tag, den wir erleben dürfen, als persönliches Geschenk Gottes an uns verstehen, ihm dafür danken und uns daran erfreuen. Gott schenkt uns jeden Tag so viel Schönes, was keineswegs selbstverständlich ist. Wir müssen es nur sehen wollen. Unsere Gesundheit, die Gemeinschaft mit unseren Lieben, unser Arbeitsplatz, die Rente, der Frieden in unserem Land sind seine Gnadenerweise an uns.

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Pfarrer Dr. Christian Fuchs, www.neustadt-aisch-evangelisch.de

Infos zu Christian Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/Aisch
  • Studium der evang. Theologie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vikariat in Schornweissach-Vestenbergsgreuth 1993 – 1996
  • Promotion zum Dr. theol. 1995
  • Ordination zum ev. Pfarrer 1996
  • Dienst in Nürnberg/St. Johannis 1996 – 1999
  • seither in Neustadt/Aisch
  • blind