Bamberger „Domreiter“ mit Niederlage zum Re-Start der Fußball Bayernliga
„Tut mir leid für die Jungs“
Die wegen der Coronakrise im März unterbrochene Saison der Fußball Bayernliga wurde am Wochenende fortgesetzt. Dabei unterlag der FC Eintracht Bamberg am Samstag (19. September) beim TSV Großbardorf mit 0:1 (0:0).
Zum Verlauf: Der FC Eintracht Bamberg hat 87 Minuten gut mitgehalten, am Ende jedoch durch eine überragende Einzelleistung des Top Stürmers der Bayernliga, Simon Snaschel, in Unterzahl doch noch verloren. Das war die bittere Erkenntnis der „Domreiter“ nach 90 packenden Minuten in Großbardorf. Dabei begann es gut für die Oberfranken. Nach knapp einem Jahr Punktspielpause fanden sie besser ins Spiel und setzten die Hausherren mit ihrem gewohnt laufintensiven Spiel gehörig unter Druck, ohne sich allerdings nennenswerte Chancen zu erspielen. Nach gut 20 Minuten hatten sich die „Gallier“ auf diesen Spielstil eingestellt und versuchten dann oft mit langen Bällen, das Angriffspressing zu überwinden. Die Folge: viel Laufarbeit auf dem Feld mit vielen schnellen Richtungswechseln, so dass sogar Schiedsrichter Johannes Hamper zur Halbzeit verschwitzt bemerkte: „So viel bin ich in einem Spiel schon lange nicht mehr gelaufen“. Nach dem Seitenwechsel ging der Abnutzungskampf auf beiden Seiten weiter.
Herausgespielte Aktionen durch das Zentrum, wo Bambergs verletzter Kapitän Marc Reischmann schmerzlich vermisst wurde, blieben die Ausnahme. Da zudem einige „Domreiter“ leicht angeschlagen ins Spiel gegangen waren, gingen die Hoffnungen in Richtung Schlusspfiff und Punkteteilung. Eine gelb-rote Karte für Felix Popp und die damit verbundene Unterzahl kippte dann das Spiel. Die Hausherren witterten ihre Chance und kamen kurz vor dem Schlusspfiff durch Torjäger Simon Snaschel zum schmeichelhaften Siegtreffer. Mit drei Bambergern nahm es der Goalgetter auf und schloss dann mit einem überlegten Schuss ins linke Eck ab. Schlusspfiff, Erschöpfung und Enttäuschung bei den auf dem Boden liegenden Bambergern, lauter Jubel bei den Großbardorfern.
Trainer Michael Hutzler: „Unter dem Strich bin ich wirklich nicht unzufrieden mit dem Auftreten meiner Mannschaft. Ich denke, wir haben verletzungsbedingt auf vielen Positionen umstellen müssen – es fehlten Ulbricht, Reischmann, Müller, Pfeifer, Schmitt, Elshani waren leider nicht mit dabei. Das hat uns im Gegensatz zu den Vorbereitungsspielen Probleme gemacht. Dazu war Renner ja mit Leistenproblemen angeschlagen und nicht fit. Da hatte ich Bauchweh mit der Aufstellung, mit der wir das Spiel angegangen sind. Die habe ich dann aber schnell verloren, denn unsere mit knapp 20 Jahren extrem junge auf dem Platz stehende Mannschaft hat das gut gemacht. Tempo, gute Chancen herausgespielt durch Schmittschmitt und Renner, das war gut, aber leider haben wir das Tor nicht gemacht wie sonst. Wir sind dann so ab der 30. Minute ins Schwanken geraten, der Gegner ist immer besser aufgekommen und hat uns unter Druck gesetzt. Großbardorf hatte mehr Feldanteile, auch in der zweiten Halbzeit. Es war dennoch ein Spiel mit hohem Tempo auf beiden Seiten, ganz viel Umschaltspiel nach vorne, es war fand ich ein interessantes und gutes Spiel. Leidergottes haben wir dann jedoch zum Ende hin abgebaut, konnten natürlich nicht ganz so offensiv wechseln wie ich mir das vorgestellt hätte. Wir kriegen dann in der 77. Minute die gelb rote Karte, und waren dann mit einem Spieler weniger kräftemäßig am Ende und haben dann das Tor bekommen durch Snaschel, der einfach in diesem Spiel den Unterschied ausgemacht hat. Den hatte man 85 Minuten nicht gesehen, Moritz und Felix hatten in klasse Manier die Abwehr zusammengehalten und haben Snaschel gut aus dem Spiel genommen. Das ist halt der Unterschied eines 30-jährigen Bayernligavollblutstürmer und meiner jungen Mannschaft. Wir haben da keinen Fehler gemacht, der Snaschel hat das einfach gut gemacht bei dem Tor. In Unterzahl konnten wir dann das Spiel nicht mehr rumreisen. Die Niederlage tut mir leid für die Jungs, denn wir waren gut drauf, die Stimmung war gut, sowohl vor dem Spiel, als auch in der Halbzeit. Motivation und Optimismus waren gut, wenigstens einen Punkt mit nach Hause zu nehmen. So war es auf der Heimfahrt eine traurige Stimmung, aber so ist das. Wir werden wieder aufstehen und im Pokal nächste Woche gegen Hof eine Mannschaft aufstellen, die auf jeden Fall wieder alles geben wird.“
Der FCE spielte mit: Dellermann – Kaube, Popp, Kollmer (ab 78. Jessen), Linz, Renner, Strohmer, Schmittschmitt, Nögel, Tranziska, Saprykin (ab 81. Hofmann)
Das Tor: 1:0 Snaschel (87.)
Zuschauer: 214 (Zuschauerzahl war begrenzt)
Die nächsten Spiele: Weiter geht es für den FC Eintracht Bamberg am Samstag, 26. September, mit dem Qualifikationsspiel zur ersten Runde des Verbandpokals – Toto Pokal -zu Hause gegen den Ligarivalen SpVgg Bayern Hof. Es folgen dann die Punktspiele am 3. Oktober zu Hause gegen den TSV Abtswind, am 17. Oktober beim FC Sand, am 24. Oktober zu Hause gegen die SpVgg Ansbach und am 31. Oktober bei der DJK Gebenbach. Für alle Spiele gelten gemäß Bayerischer Staatsregierung eine Beschränkung der Zuschauerzahl sowie verschiedene Schutz- und Hygienemaßnahmen.
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