Erzbischof Schick bei Diakonenweihe im Bamberger Dom: „Mehr Evangelium, weniger Struktur“

Sebastian Heim (li) und Stefan Lunz (re) / Foto: Pressestelle Erzbistum Bamberg/Hendrik Steffens)

Sebastian Heim (li) und Stefan Lunz (re) / Foto: Pressestelle Erzbistum Bamberg/Hendrik Steffens)

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick sieht die derzeitige Krise auch als Chance für Veränderungen. Die globale Weltgesellschaft müsse sich ändern; mehr gerechte Verteilung der Naturressourcen, mehr schonender Umgang mit der Schöpfung und mehr Einheit weltweit seien gefordert für die Gestaltung der Zukunft. „Auch die Gestalt der Kirche wird sich ändern und muss sich ändern“, sagte Schick am Samstag bei der Weihe von zwei Diakonen im Bamberger Dom. „Sie wird eine Kirche der diakonischen Mission und der missionarischen Diakonie sein. Dienend und demütig, sensibel und empathisch werden wir den Menschen das Evangelium bringen.“

Krisen seien notwendig für die Zukunft, sagte Schick und fügte hinzu: „Die Kirche wird in Zukunft manchen Ballast der Vergangenheit abwerfen und das Echte wird zum Vorschein kommen.“ Kirche werde mehr agil und weniger beharrend sein, mehr menschennah und weniger abgeschirmt, mehr dienend als fordernd. Sie werde mehr weit und weitherzig als eng sein. „Mehr Evangelium und weniger Struktur, mehr Geist und Leben als Institution und Ritus“, betonte Schick und bedankte sich bei den Weihekandidaten für ihre Bereitschaft für den kirchlichen Dienst und bei ihren Eltern, Erziehern und Freunden für ihre Begleitung. Er rief die Gläubigen auf, um Berufungen für den geistlichen Dienst in der Kirche zu beten.

Die Diakonenweihe empfingen Sebastian Heim (34) aus Coburg und Stefan Lunz (45) aus Forchheim. Heim ist in Weitramsdorf/Neundorf aufgewachsen. Sein Pastoralpraktikum absolvierte er im Seelsorgebereich Neubau in Neunkirchen am Brand. Lunz ist in Neuses bei Eggolsheim aufgewachsen. Sein Pastoralpraktikum absolvierte er im Seelsorgebereich Erlangen Nord-West.  Beide Diakone haben im überdiözesanen Studienhaus in Lantershofen Theologie studiert.

Diakone helfen dem Priester bei der Eucharistie, sie dürfen die Taufe spenden sowie bei der Trauung assistieren und Begräbnisfeiern leiten, Wortgottesdienste feiern, die Kommunion austeilen und den Segen spenden. Die Feier der heiligen Messe sowie das Spenden der Krankensalbung und des Bußsakramentes bleiben den Priestern vorbehalten. Nach einem Jahr Diakonat steht gewöhnlich die Priesterweihe an. Es gibt in der katholischen Kirche auch ständige Diakone, die größtenteils verheiratet sind und einen Zivilberuf ausüben.