Neunkirchen: Fledermäuse – lautlose Jäger der Nacht – die BUND-Ortsgruppe lud ein
Es gibt sie noch – die lautlosen Jäger der Nacht – 65 interessierte TeilnehmerInnen der Nachtexkursion konnten sie hautnah hören und sehen.
Die BUND Naturschutz Ortsgruppe Neunkirchen a. Br. und Umgebung begrüßte die Dipl. Biologin Ute Gellenthien, sie begeisterte Groß und Klein mit ihrer umfangreichen Fachkenntnis. Am Fischweiher an der Ebersbacher Straße jagten der Große Abendsegler, die Zwerg-, die Mücken-, und die Wasserfledermaus knapp an der Wasseroberfläche den Insekten im Nahrungsflug hinterher. Im Ebersbachtal konnten entlang des geplanten Verlaufs der Ortsumfahrung bisher 16 verschiedene Fledermausarten von den insgesamt 23 in Bayern vorkommenden Arten nachgewiesen werden. Besonders selten und besonders geschützt sind die Mopsfledermaus und die Bechstein Fledermaus beide Arten sind im Ebersbachtal heimisch. Alle Arten sind durch die europäische Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und das Naturschutzgesetz geschützt.
In der Land- und Forstwirtschaft sowie bei Altbausanierungen wird leider viel zu wenig Rücksicht auf die Fledermäuse und ihre Quartiere genommen. Der Mensch ist der Hauptfeind dieser wertvollen Säugetiere, durch Straßenverkehr, Störungen der Quartiere und durch den Einsatz von Holz- und Pflanzenschutzmittel kommt es häufig zu Tötungen. Fledermäuse leisten einen wichtigen Beitrag zum Erhalt des Gleichgewichtes der Insektenvorkommen.
Durch das Covid-19 Virus sind Fledermäuse in Verruf geraten das Virus zu übertragen. Frau Gellenthien stellte eindeutig klar, dass unsere heimischen Fledermausarten nachweislich kein CORONA Virus in sich tragen, vielmehr müssen die Fledermäuse vor den Menschen geschützt werden, damit sie sich nicht anstecken, dies hätte verheerende Folgen für die Fledermaus Populationen. Nichts desto trotz sollte man, alleine wegen der scharfen Zähne eine Fledermaus nie ohne Handschuhe anfassen, sie könnten auch, genauso wie streunende Hunde oder Füchse, das Tollwut- Virus in sich tragen.
Was können wir tun?
- Erhalten und schaffen Sie Quartiere, wie Dachböden, alte Bäume, Holzstapel, Nischen hinter Holzbretter und Mauerwerk, Fensterläden, Dachgauben, Felsspalten – ein zweifingerbreites Einflugloch ist ausreichend.
- Erlauben Sie ein bisschen Wildnis im Garten. Viele Insekten > viele Fledermäuse!
- Verzichten sie auf Pflanzenschutzmittel oder andere Gifte!
- Pflanzen Sie nachtblühende, nektarreiche Blütenpflanzen wie beispielsweise die Gemeine Nachtkerze (Oenothera biennis), Seifenkraut (Saponaria officinalis), Leimkraut-Arten (Silene), Gemeine Nachtviole (Hesperis matronalis) Lampionpflanze (Physalis), Ziertabak (Nicotiana allata), Phlox (Phlox paniculata
TIPPS
- Hat sich mal eine Fledermaus in Ihre Wohnung verirrt, lassen Sie sie am Tage einfach schlafen und öffnen Sie am Abend das Fenster, sie fliegt meistens von selbst wieder hinaus.
- Der stickstoff- und phosphorhaltige Kot der Fledermaus kann gefahrlos als wertvoller Dünger verarbeitet werden.
- Beim Auffinden einer verletzten Fledermaus wenden sie sich bitte an die Fledermausbeauftragten des Landratsamtes z.B. an Frau Ute Gellenthien 09190/99 53 16 oder Herrn Eduard Zöbelein Tel. 09545/10 69 oder an die Fledermaus-Koordinationsstelle in Erlangen
Karin Weber
Stellv. Vorsitzende der BUND Naturschutz Ortsgruppe Neunkirchen a.Br. u. Umgebung
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