Bayreuth: Neue Zahlen zum Klimaschutz im Landkreis – Verkehr ist die größte Klimabaustelle
Im Landkreis Bayreuth geht mehr als die Hälfte des Energieverbrauchs (55 Prozent) und der Treibhausgasemissionen auf den Verkehrssektor zurück. An zweiter Stelle folgt mit 19 Prozent Heizöl. Die gesamte Energieversorgung im Landkreis basiert zwar bereits zu rund 20 Prozent auf erneuerbaren Energien. 80 Prozent werden allerdings noch mit fossilen Energieträgern gedeckt.
Während die Stromversorgung im Landkreis inzwischen klimaneutral ist – die regionalen Solar-, Wind-, Biogas- und Wasserkraftanlagen produzieren sogar einen Überschuss, liegt der Anteil der „Erneuerbaren“ bei der Wärmeversorgung erst bei 24 Prozent. Und im Verkehrssektor dominieren nach wie vor Benzin und Diesel.
Bezogen auf die gesamte Energieversorgung (Strom, Wärme und Kraftstoffe) hat sich im Landkreis der Anteil der erneuerbaren Energien seit 2011 verdoppelt. Trotzdem decken die erneuerbaren Energien bislang nur rund ein Fünftel des Gesamtenergiebedarfs. Bis zur Klimaneutralität der gesamten Energieversorgung ist also noch ein gutes Stück Weg zurückzulegen.
Im Wärmesektor könnte sich die Situation durch die deutliche Erhöhung der Bundeszuschüsse für klimafreundliche Heizungen bald verbessern. Bis zu 45 Prozent Zuschuss für neue Heizungen sind aktuell zu erhalten – das gab es noch nie. Entsprechend hoch ist die Nachfrage nach den kostenlosen und herstellerneutralen Informations- und Beratungsangeboten des Landkreises zum Thema Heizungsumstellung: Angeboten werden eine telefonische Beratungshotline (Telefon 09221-823918), Beratungsnachmittage im Landratsamt und Initialberatungen vor Ort. Alle Beratungsangebote werden im Auftrag des Landkreises von der Energieagentur Oberfranken e.V. durchgeführt.
Den größten Handlungsbedarf sieht der Landkreis im Verkehrssektor, der für über eine Million Tonnen Treibhausgase pro Jahr verantwortlich ist, was 51 Prozent der gesamten Emissionen im Landkreis entspricht. Landrat Florian Wiedemann will hier durch gezielte Maßnahmen eine Reduktion der Emissionen erreichen: „Wir sind einer von drei bayerischen Modelllandkreisen für eine klimafreundliche Mobilität und wollen die verkehrsbedingten Emissionen verringern. Wir werden die Angebote des Öffentlichen Nahverkehrs besser auf die Bedürfnisse der Menschen zuschneiden, den Radverkehr attraktiver machen und den eigenen Fuhrpark Schritt für Schritt auf Elektro- und Wasserstofffahrzeuge umstellen. Erst kürzlich haben wir unser viertes klimafreundliches Dienstfahrzeug in Betrieb genommen. Außerdem errichten wir in den nächsten Wochen vor dem Landratsamt eine öffentliche Elektroladestation mit vier Ladepunkten. Damit bieten wir den Besuchern des Landratsamtes und anderen E-Mobilisten eine bequeme Lademöglichkeit in zentraler und sehr verkehrsgünstiger Lage.“
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