Von Einem der auszog … Urlaub in den Zeiten von Corona, Teil 1

„Wir fahren nach Italien!“ – Ein Corona-Urlaubstagebuch. Sonntag, 6.9.

Unsere Freunde sind entsetzt. „Waaas? Seid ihr wahnsinnig?“ OK, wir haben lange überlegt. Wir kennen die Verhältnisse in Cavallino gut – die öffentlichen Strände sind um diese Zeit fast menschenleer, Strandparties finden nicht statt, und aufgrund unseres Alters werden wir kaum in einer Disko zu finden sein. Ein Corona-Hotspot ist nicht in der Nähe, und aktuell hat Italien weniger tägliche Infektionen als Deutschland. Im Supermarkt einkaufen ist mit Sicherheit nicht gefährlicher als bei uns zuhause, und wenn ich mal an die Szenen denke die ich zuletzt in deutschen Gaststätten und auf Bierkellern erlebt habe: anscheinend glaubt niemand mehr an Corona, anders lässt sich die Sorglosigkeit kaum erklären. Schlimmer kanns in Italien auch nicht sein.

Am 5.9. um Mitternacht wollten wir in Pretzfeld starten. Naja, wie immer klappt das nicht – wir streiten uns schon lange nicht mehr darum „wer Schuld hat“. Schließlich sind wir mit Ach und Krach am Sonntag um halb zehn weggekommen …

… und sind gleich bei Allersberg in einen Stau gekommen. Weiter unten dann nochmal. Und in Österreich war die Autobahn kurz vor dem Tauerntunnel nach einem Unfall komplett gesperrt. Wir haben dann die Autobahn über einen verbotenen Waldweg verlassen und sind einem Hamburger PKW gefolgt von dem wir annahmen dass er ein Navi besitzt. Bingo! 10km weiter gings wieder auf die Autobahn, die jetzt auch noch frei von Verkehr war wegen der Sperrung.

Dann sind wir in heftigen Regen gekommen …

In Villach haben wir eine Kaffepause eingelegt – ich musste selber weiterfahren, weil meine Lebensgefährtin Barbara einen Krampf im Oberschenkel hatte …

Mittlerweile war es fast 18 Uhr und bis 20 Uhr sollten wir am Campingplatz sein …

Als wir den Alpenbereich verlassen haben ist es schlagartig wärmer geworden – 27 Grad! Goil!

Ich habs dann doch noch geschafft (ich habe das Wurmloch bei Udine genommen) bis 20:15 zum Campingplatz zu kommen … und: die Rezeption war noch besetzt.

Ich war allerdings nach knapp 10 Stunden Fahrt fix und alle, und so sind wir erstmal was essen und vor allem Trinken gegangen. Selten ein Bier so schnell reingestürzt 🙂

Montag, 7.9.

Heute morgen: Heftiges Gewitter und Starkregen … das ist ok, war so angekündigt. 1 Tag Regen passt schon.

Ich bin dann im Regen zum Auto … in dem die Regenschirme waren 😉 … und habe den Laptop geholt.

Erste Überraschung: Das kostenlose WLAN ist doppelt so schnell wie meine Anbindung in Pretzfeld (Vodafone halt).

Zweite Überraschung: Die von meinem Bürorechner exportierten Passwörter lassen sich in Firefox nicht importieren, weil bei einer Aktualisierung von Firefox die User-Datenbank beschädigt wurde und die Import-Funktion daher nicht mehr funktioniert. KAUM EINE STUNDE später läuft dann (fast) alles.

Und kaum läuft die Kiste kommt auch schon die erste Kunden-E-mail mit einem Notfall … nächste Stunde im Eimer.

Wenn das so weitergeht 🙁

Aber nein, der Regen hört auf, die Sonne kommt raus. Sind jetzt erstmal an die Strandbar, Prosecco trinken. Dort ist kaum was los:

Viele Grüße vom Strand in Cavallino,
Barbara und Alex