Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale: Länderübergreifende Initiative erhöht den Druck
Die Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale muss schnellstmöglich auf den Weg gebracht werden. Andernfalls werden Oberfranken und Sachsen in der Entwicklung des Schienenverkehrs abgehängt. Darüber waren sich Landrat Peter Berek (Politischer Sprecher des Forums Verkehr und Planung bei der Europäischen Metropolregion Nürnberg), Bundestagsvizepräsident und MdB, Dr. Hans-Peter Friedrich, sowie Günter Finzel (Sächsisch-Bayerisches Städtenetz) bei einem Gespräch im Landratsamt abermals einig. Es sei dringend notwendig, den politischen Druck auf die Verantwortlichen bei Bund und Bahn in dieser Sache wieder zu erhöhen, so die einhellige Meinung. Geplant wird deshalb, neben zahlreichen bilateralen Gesprächen mit anderen Betroffenen, eine Bahnkonferenz im Winter in Marktredwitz. An dieser sollen neben einer Reihe von Parlamentariern, Landräten und Oberbürgermeistern auch Vertreter der Wirtschaft sowie zahlreiche Verbände teilnehmen.
Dr. Hans-Peter Friedrich begleitet die Diskussionen rund um die Franken-Sachsen-Magistrale seit Jahren. Er sagt: „Aus meiner Sicht müssen wir uns nach wie vor große Sorgen um die Elektrifizierung machen, obwohl die Notwendigkeit dieser Maßnahme offensichtlich ist. Nur wenn die Strecke endlich elektrifiziert wird, bleiben Oberfranken, aber auch Sachsen mit Städten wie Chemnitz oder Zwickau, sowie der Nordwesten der Tschechischen Republik an eine internationale Fernverkehrsverbindung auf der Schiene angeschlossen. Aus meiner Sicht stehen nicht nur der Personenverkehr, sondern der immer wichtiger werdende Güterverkehr in Richtung Osten auf dem Spiel.“
Landrat Peter Berek mahnt, innerhalb Bayerns in dieser Angelegenheit nicht gegeneinander, sondern miteinander zu arbeiten: „Die Diskussion bei der Bahn, ob die Linie Nürnberg-Schwandorf-Furth im Wald–Prag bezüglich der Elektrifizierung den Vorzug bekommt oder die Verbindung Nürnberg- Marktedwitz-Schirnding–Prag, ist virulent. Aus meiner Sicht geht es aber eben gerade nicht darum, Oberfranken und die Oberpfalz gegeneinander auszuspielen. Unser gemeinsames Ziel muss eine Verbesserung des gesamten Schienenverkehrs im Nördlichen Bayern sein. Das eine darf das andere nicht ausschließen.“ Unterstützung bekommt er dabei von Günter Finzel aus Bayreuth: „Ich habe die Befürchtung, dass der vielfältige Nutzen der Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale nach wie vor nicht wirklich erkannt wird. Die Strecke hat aufgrund des großen Einzugsgebietes, das von ihrer Ertüchtigung profitieren würde, absolut Potential. Aktuell sind die Fahrgastzahlen nicht zufriedenstellend, das ist richtig. Das liegt aber ausschließlich daran, dass das Angebot insbesondere nach Sachsen und Tschechien durch häufiges Umsteigen, Anschlussverluste und lange Reisezeiten schlichtweg inakzeptabel geworden ist. Es fehlen die attraktiven Verbindungen nach Leipzig, Dresden, Karslbad und Prag.“
In einem ersten Schritt will man nun Bundestagsabgeordnete und Oberbürgermeister aus Sachsen mit ins Boot holen. Auch mit der Stadt Nürnberg, deren S-Bahn Ausbau teilweise mit der Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale verknüpft ist, wird man sich baldmöglichst austauschen.
Bereits am morgigen Freitag (04.09.) findet darüber hinaus auf Einladung des Bayreuther Oberbürgermeisters, Thomas Ebersberger, ein Treffen des Bayerisch-Sächsischen Städtenetzes statt, das sich ebenfalls mit diesem Thema befassen wird. Auch hier will man alle unterstützenden und fachlichen Kräfte mobilisieren, um der gemeinsamen Forderung nach einer unverzüglichen Weiterplanung, Finanzierung und den baldigen Bau der Franken-Sachsen-Magistrale durch den Bund Gehör zu verschaffen.
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