Lisa Badum besucht die „Gosberger Wässerung“
„Man sieht nur, was man weiß“
Alfons Eger, der in seinen Dorfchroniken Gosbergs und Pinzbergs über die Wässerung durch den sogenannten Schwedengraben geforscht hat, lud die Bundestagsabgeordnete Lisa Badum (Grüne, Forchheim) am Donnerstag zu einer Besichtigung der Wehre und des Schwedengrabens ein, die vielleicht schon bald Weltnaturerbe der UNESCO sein werden. Der Tümpel des Reuther Wehrs fängt den Himmel ein. Die uralten mächtigsten Bäume im „Schweden-Urwald“ hat Eger auf Abraham, Isaak und Jakob getauft.
Der Schwedengraben, mit dessen Hilfe im 30-jähigen Krieg der Stadt Forchheim das Wasser abgegraben werden sollte, wurde zur Lebensader für die Wiesen im Reuther und Gosberger Zweng bis hin nach Sigritzau. Die wilde Wässerung, die das Gebiet flutet, schenkt Hunderten von Störchen, Möwen und Wasservögeln, sowie unzähligen Amphibien Nahrung und Lebensvermehrungslust, und den Menschen ein wiederkehrendes Naturschauspiel. Gewässert wird vom 1. Mai bis 8. September, unter Berücksichtigung der Heu- und Grummeternte.
Die Bedeutung der Wässerung wurde schon früh erkannt, leider auch die Versuchung, Wasser abzugraben: Die Pinzberger Kirche zahlte schon 1659 Baugeld für Gosberger Wässerung. Die Konflikte um Rechte und Zuständigkeiten ziehen sich bis in die Gegenwart.
Wasser ist ein ganz besonderer Saft, fasste Alfons Eger zusammen, Lisa Badum dankte dafür, dass sie das Besondere dieses Systems erkennen durfte, und will im nächsten Sommer hier mehr Störche sehen. „Denn man sieht nur, was man weiß“, freute sich die Abgeordnete.
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