Bamberger Unternehmen suchen trotz Corona händeringend nach Auszubildenden

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„Holt Euch einen Ausbildungsplatz!“

IHK-Präsidentin Sonja Weigand. Foto: Privat

IHK-Präsidentin Sonja Weigand. Foto: Privat

„Eine gute Ausbildung bleibt der Schlüssel für eine gute Zukunft. Daran hat sich durch Corona nichts geändert“, betont Sonja Weigand, Präsidentin der IHK für Oberfranken Bayreuth und Vorsitzende des IHK-Gremiums Bamberg. Zum Start des neuen Ausbildungsjahres am 1. September 2020 sind im Raum Bamberg noch etliche Ausbildungsstellen unbesetzt, viele Betriebe suchen händeringend nach Auszubildenden. Unter dem aktuellen IHK-Motto „Ran an die Lehrstellen!“ richtet Weigand ihren Appell an Wirtschaft und Jugendliche zugleich.

Zum 31. Juli 2020 verzeichnet die IHK für Oberfranken Bayreuth in Stadt und Landkreis Bamberg 489 neu eingetragene Ausbildungsverhältnisse für das Ausbildungsjahr 2020/2021, 144 weniger als im Vorjahr. „In diesen Zahlen spiegelt sich die Corona-Pandemie wider“, so Bernd Rehorz, Leiter der Beruflichen Bildung bei der IHK für Oberfranken Bayreuth. „Der gesamte Auswahlprozess hat sich gut sechs Wochen nach hinten verschoben. Eine Berufsorientierung in der Schule fand kaum statt, Ausbildungsmessen wurden abgesagt, Bewerbungsgespräche erst gar nicht vereinbart.“ Inzwischen sind immer mehr Unternehmen in Sorge, dass sie ihre Ausbildungsplätze nicht mehr besetzen können.

Auf 671 unbesetzte Berufsausbildungsstellen im Raum Bamberg kommen laut Agentur für Arbeit 184 unversorgte Bewerber. Tatsächlich kommen im Raum Bamberg also auf jeden unvermittelten Bewerber 3,65 unbesetzte Berufsausbildungsstellen. Zum Vergleich: Im Bundesgebiet sind es gerade einmal 1,14. „Wer jetzt eine Ausbildungsstelle in der Region sucht, hat also beste Chancen“, so Weigand. „Gerade im Landkreis gibt es noch viele unbesetzte Ausbildungsstellen.“

Bewerber-Zug ist noch nicht abgefahren

„Die Schüler, die in diesem Jahr ihren Abschluss gemacht haben, standen vor völlig neuen, unbekannten Herausforderungen in Bezug auf Prüfungen und Berufsorientierung. Es ist nicht überraschend, dass bei vielen Schulabgängern große Verunsicherung herrscht“, so Weigand. Dennoch müsse deshalb niemand den Kopf in den Sand stecken. „Der Bewerber-Zug ist noch nicht abgefahren. Wer ausbildungswillig ist, sollte sich unbedingt schnell bewerben.“ Rehorz weist ausdrücklich darauf hin, dass ein Ausbildungsstart auch noch nach dem 1. September möglich ist.

Den Ausbildungsbetrieben im Raum Bamberg rät die IHK-Präsidentin, auch neue Wege zu gehen. „Aufgrund der Pandemiebeschränkungen hatten es Betriebe und Schulabgänger in den letzten Wochen sehr schwer, zueinander zu finden. Hier ist nun mitunter Kreativität und der Mut zur Innovation gefragt“, so Weigand.

Zur Wahl stehen über 170 verschiedene Ausbildungsberufe

Auch wenn es mit dem persönlichen Wunschberuf nicht klappen sollte, lohnt es sich, über den Tellerrand auf inhaltlich verwandte Ausbildungsberufe zu blicken. Wer sich für eine Ausbildung entscheidet, hat in Oberfranken alleine bei den IHK-Ausbildungsbetrieben die Wahl zwischen rund 170 anerkannten Ausbildungsberufen. Freie Ausbildungsstellen gibt es derzeit noch über praktisch alle Branchen hinweg. Auf die Suche gehen können Jugendliche unter anderem in der Lehrstellenbörse der IHK (www.ihk-lehrstellenboerse.de ) und der Agentur für Arbeit ().

Ausbildungsplatz gesucht? Hotline hilft weiter

Wer bei der Fülle an Informationen persönliche Unterstützung bevorzugt, für den hat die IHK für Oberfranken Bayreuth eine Hotline eingerichtet, die sich sowohl an Ausbildungsplatzbewerber, als auch an deren Eltern wendet. IHK-Experten beraten dort rund um die Themen Ausbildung, Bewerbung und Ausbildungsberufe und können wertvolle Orientierung auf dem Weg zur Ausbildung geben. Die Ausbildungsplatz-Hotline ist Montag bis Samstag von 9:00 bis 16:00 Uhr unter Tel. 0921 886-182 erreichbar.