ÖDP erfolgreich in Coburg und Oberfranken

Die Freude über das Wiedersehen war beim Bezirksvorstand groß. Nach den Versammlungsbeschränkungen traf man sich nun endlich wieder persönlich zu einem vollen Programm. Und mit Martin Truckenbrodt und Thomas Büchner waren neben dem thüringischen auch der stellvertretende bayerische Landesvorsitzende im Henneberger Haus in Coburg zu Gast. Die weitere Vernetzung von Bayern und Thüringen ist für die ÖDP Oberfranken eben wichtig: Wie in der regionalen Entwicklung so auch bei der Bahn: Sie fordert Lückenschlüsse für die Höllentalbahn zwischen Marxgrün und Blankenstein sowie die Werrabahn zwischen Bad Rodach und Hildburghausen.

Gruppenfoto am Ende der vierstündigen Marathonsitzung (Foto privat)

Gruppenfoto am Ende der vierstündigen Marathonsitzung (Foto privat)

Für den gastgebenden Kreisverband berichtete Simone Wohnig über dessen 25-jähriges Jubiläum und jüngste Erfolge vor Ort. Der Verkehrslandeplatz bei Neida ist Geschichte. Die ÖDP hat als Initiator vom erfolgreichen Volksbegehren für mehr Artenvielfalt auch bei der Kommunalwahl im März profitiert: Die bisherigen Mandate wurden ausgebaut, in Bad Rodach kam die ÖDP wie in Bamberg neu in den Stadtrat. Und in den Kommunen fordert die ÖDP konsequent ein Weiterdenken: Die Ausbildung zu Natur- und Landschaftspflegern, die Kartierung besonders schützenswerter Bäume, die Anlage von Familienwäldern – solche Maßnahmen dienen nicht nur der Artenvielfalt sondern auch dem Menschen. Und als Fairtrade-Town geht es nicht zuerst um das Logo sondern um die Mitverantwortung für Arbeitsbedingungen weltweit.

Die Bilanz ein Jahr nach dem Volksbegehren sieht Thomas Müller dagegen durchwachsen: Kaum umgesetzt wird bis jetzt das Thema Uferrandstreifen an Gewässern 3. Ordnung (kleinere Bäche und Seen im Bereich der Kommunen). Durch großzügige Übergangsregelungen für die Landwirte und langsame Bearbeitung (z.T. wegen ungenügender Mitarbeiterausstattung) durch die Untere Naturschutzbehörden in den Landratsämtern hat sich vielerorts noch gar nichts verändert. Dabei wären gerade diese 5 Meter Streifen für die Biotopvernetzung sehr wichtig. Darüber hinaus diskutierte man, wie man „Steingärten“ verhindern und begrünte Garagen fördern könne. Dadurch könnte das Mikroklima in den Städten spürbar verbessert werden.

Eine „Mogelpackung“ sieht man beim Thema 5G-Mobilfunk. Hier überbieten sich die Anbieter gegenseitig bei Meldungen zur Netzabdeckung. Kommunen vor Ort halten sich dagegen bedeckt oder geben sich ahnungslos. Offenbar geht es hier zuerst um Marktanteile – ein konkreter Nutzen oder die gesundheitliche Unbedenklichkeit für die Bürger scheinen nachrangig. In Bad Rodach wartet Stadtrat Matthias Thumser auf Antworten.

Vorsitzender Erich Wohnig freut sich besonders über den Mitgliederzuwachs in Oberfranken – auch während der Kontaktverbote. In Bayern glänzt die ÖDP mit einem Frauenanteil von über 46% der Mitglieder: „Wir brauchen keine Quote, wir brauchen Frauen und Männer, die sich gemeinsam für eine enkeltaugliche Politik einsetzen“. Die gute Zusammenarbeit im Bezirk zeigte sich wieder beim Wahlkampf. Mit dem Ausblick auf den Bundesparteitag ab 18.9. in Suhl und den Landesparteitag am 24.10. in Straubing schloss er den Abend. Der Bezirk Oberfranken trifft sich wieder am 10.10. zum Parteitag in Burgkunstadt.