Energie-und Klima-Allianz Forchheim begrüßt Klimacheck
Pressemitteilung der EKA:
Dass das Landratsamt Forchheim für alle Beschlussvorlagen mit möglicher Klimarelevanz ab 1.10.2020 eine Klimaverträglichkeitsprüfung einführt, wird von der Energie-und-Klima-Allianz Forchheim (EKA) als wichtiger und dringend notwendiger Schritt in die richtige Richtung begrüßt. Barbara Cunningham, Sprecherin der EKA: „Wir gehen davon aus, dass mit diesem Kreistagsbeschluss endlich ein breiter Konsens darüber besteht, dass der Klimawandel auch hier vor Ort eine ernsthafte Bedrohung darstellt und wir hoffen, dass mit dieser Anerkenntnis eine neue Umwelt- und Klimasensibilität für alle Handlungen auf Kreisebene einhergeht und dies ein Signal setzt für die Kommunen im Landkreis“.
Etwas verwundert ist die EKA allerdings darüber, dass offensichtlich einzelne Mitglieder im Kreistag immer noch Schwierigkeiten haben, das Ausmaß der Klimakrise – bzw. deren Bedrohungspotential – zu erkennen, oder wirklich ernst zu nehmen. In diesem Zusammenhang weist die EKA darauf hin, dass sich führende Wissenschaftler und Klimaforschungsinstitute weltweit einig sind, dass die derzeitigen Maßnahmen zur Bewältigung der Klimakrise, insbesondere zur Erreichung des 1,5 Grad-Zieles von Paris, bei weitem nicht ausreichen, auch nicht in Deutschland. Stattdessen befinden wir uns auf einem gefährlichen Pfad, der uns in diesem Jahrhundert eine durchschnittliche Temperaturerhöhung von 4 – 5°C bringen wird – mit unkalkulierbaren Risiken für unsere Kinder und Enkelkinder.
Umso wichtiger ist es laut EKA, der Problematik gerade auch auf kommunaler Ebene gerecht zu werden. Dazu ist der jetzt beschlossene Klimacheck eine wichtige, aber bei weitem nicht ausreichende Maßnahme – bei der es, so die EKA, natürlich entscheidend auf die Umsetzung ankommt. Und hier befürchtet die EKA Defizite, die im Grunde Klimaschutzmanager Dominik Bigge schon andeutet, wenn er vor einer Überforderung der Verwaltung warnt. Dazu Dr. Andreas Michalka vom Vorstand der EKA: „Wir befürchten, dass eine wirksame Umsetzung des Klimachecks ohne zusätzliches Personal und eine zielgerichtete Sensibilisierung und Qualifizierung der handelnden Personen nicht funktionieren kann. Wir beobachten leider immer wieder, dass wichtige Beschlüsse und Vorhaben an der Personalnot der Verwaltung scheitern“.
Darüber hinaus betont die EKA die Dringlichkeit weiterer Klimamaßnahmen auf Landkreisebene. Insbesondere die für den Klimaschutz unabdingbare Energiewende bleibe im Landkreis bis auf einzelne Aktivitäten auf der Strecke. Vor allem bedauert die EKA in diesem Zusammenhang den „Verzicht“ auf Windkraft, zumal es im Landkreis durchaus geeignete Standorte gibt, so dass laut EKA ein großer Teil des Strombedarfs im Landkreises mit Windkraft gedeckt werden könnte. „Die Windkraft im gesamten Landkreis so gut wie komplett auszublenden, ist sowohl ökologisch, als auch ökonomisch nicht zu verantworten“ sagt dazu Emmerich Huber, ebenfalls im Vorstand der EKA. Nach dem Klimacheck hofft die EKA auf ein Umdenken bei den kommunalen Entscheidungsträgern, damit der Landkreis auch bei der Energiewende endlich den wichtigen Schritt in Richtung Zukunft macht.
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