Landkreis Bayreuth erzielt Spitzenplatz beim „grünen Strom“
Neue Zahlen zum Klimaschutz im Landkreis Bayreuth
Die regionalen Anlagen zur Erzeugung von Strom aus Sonne, Wind und Co. können inzwischen den kompletten Strombedarf des Landkreises Bayreuth decken. Sie erzeugen sogar ein Plus von zwanzig Prozent. Damit liegt der Landkreis in Bayern auf dem dritten Platz (unter 71 Landkreisen) und leistet einen wichtigen Beitrag zur klimafreundlichen Stromversorgung der Region.
Zu diesem Ergebnis kam das Klimaschutzmanagement des Landkreises in seiner aktuellen Energie- und Treibhausgasbilanz. Diese wartet mit einer Reihe aufschlussreicher Informationen auf: So hat der Landkreis den drittniedrigsten Stromverbrauch aller 71 Landkreise in Bayern. Das liegt aber nicht ausschließlich an Sparsamkeit der Bürger*innen, sondern auch daran, dass im Landkreis vergleichsweise wenige energieintensive Industriebetriebe ansässig sind. Für die nächsten Jahre wird jedoch mit einem deutlichen Verbrauchsanstieg gerechnet. Der Grund dafür sind die Zunahme von Elektrofahrzeugen und Elektroheizungen, und vielleicht die Produktion von Wasserstoff. Nur wenn der Strom für diese Prozesse zu hundert Prozent „grün“ ist, also aus erneuerbaren Energien gedeckt werden kann, sind diese Alternativen klimafreundlich. Deswegen müssen die erneuerbaren Energien konsequent weiter ausgebaut werden.
Beim Windstrom sind unter den aktuellen Rahmenbedingungen kaum größere Steigerungen zu erwarten. Der Landkreis zählt bei der Windstromerzeugung ohnehin bereits zu den Top fünf in Bayern. Für den weiteren Ausbau der „Erneuerbaren“ rückt daher die Sonnenenergie in den Fokus. Hier liegt der Landkreis im Bayernvergleich nur im hinteren Mittelfeld.
Dies will Landrat Florian Wiedemann ändern: „Wir möchten auch bei der Sonnenstromerzeugung zulegen und haben berechnet, dass wir allein mit Hilfe von Dachanlagen die Stromerzeugung mehr als verdoppeln könnten. Wir wollen daher unsere Bürgerinnen und Bürger motivieren, Solaranlagen zu installieren. Ich sehe aber auch den Landkreis in der Pflicht und lasse aktuell prüfen, auf welchen weiteren Gebäuden des Landkreises PV-Anlagen errichtet werden können.“
Eine wichtige Hilfestellung bei der Planung von Solaranlagen bietet das Online-Solarkataster der Region Bayreuth. Diese Anwendung ermöglicht mit wenigen Mausklicks eine schnelle Einschätzung, ob sich eine Solaranlage auf dem eigenen Dach rechnet. Über 150.000 regionale Dächer sind in der Anwendung abrufbar. Auf mehr als jedem zweiten Dach ist Sonnenstromerzeugung rentabel. Und dies, obwohl die staatlichen Förderungen in den letzten Jahren zurückgefahren wurden. Dafür sind aber die Module wesentlich günstiger und leistungsfähiger geworden. Sonnenenergie lohnt sich also. Sonnenstrom vom eigenen Dach ist wesentlich günstiger als der Strom vom Energieversorger.
Um das Kataster und die Vorteile der Solarenergie bekannter zu machen, hat das Klimaschutzmanagement des Landkreises in Kooperation mit den Volkshochschulen eine Infoveranstaltungsreihe zur Solarenergie gestartet. Nach einer coronabedingten Pause wird diese Reihe im Oktober fortgesetzt. Die Termine sind auf der Klimaschutzwebsite des Landkreises zu finden.
Weitere Inhalte der Energie- und Treibhausgasbilanz, unter anderem ein Vergleich der Städte, Märkte und Gemeinden im Landkreis werden in Kürze veröffentlicht.
Klimawebsite des Landkreises: klima.landkreis-bayreuth.de
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