Landtagsabgeordnete informieren sich in Bamberg über Tourismus in der Welterbe-Stadt
Akzeptanz und Verträglichkeit als Herausforderung
In elf Tagen mit Bahn, Rad und Bus durch Franken – das war Christian Zwanzigers Ziel bei seiner Tourismus-Tour durch die Region. Nach Bamberg kam tourismuspolitische Sprecher der grünen Landtagsfraktion aus Erlangen per Rad. Gemeinsam mit seiner Kollegin Ursula Sowa informierte er sich in den Museen am Domberg und bei Tourismusdirektor Michael Heger über die touristischen Herausforderungen einer Welterbe-Stadt und über die aktuelle Lage der Branche.
Heger schilderte den Abgeordneten die Situation des Tourismus in Bamberg seit der Corona-Krise. Die Stadt sei weniger hart getroffen worden als andere fränkische Städte, insbesondere in der Metropolregion Nürnberg, da der Anteil der Geschäftsreisenden mit 20-30 Prozent recht gering sei. Dennoch gab er zu bedenken, dass es der Tourismus in den Städten derzeit weit schwerer habe als in ländlichen Regionen. Eine besondere Herausforderung für die Branche sei die immer sehr kurzfristige Kommunikation neuer Vorgaben und Bedingungen. Kritik, die Zwanziger auf seiner Tour mehrfach vernahm. „In der Anfangszeit waren kurzfristige Entscheidungen nötig und verständlich. Aber nach Wochen der Krise sollte man schon erwarten können, dass ein neues Hygienekonzept, das ab Montag gilt, nicht erst am Freitagnachmittag verschickt wird“, stimmte er Heger zu.
Trotz Corona und eingebrochener Umsätze beschäftigt in Bamberg auch das Thema Tourismusverträglichkeit weiter. Die Beliebtheit Bambergs und die Bekanntheit als Weltkulturerbe ziehen manchmal mehr Menschen in die Stadt, als es die Einwohnerinnen und Einwohner wünschen würden. „Der Tourismus in Bamberg lebt aber davon, dass Leute in der Stadt wohnen“, betonte Heger. Deshalb sei es ihm ein besonderes Anliegen, die Interessen von Bambergerinnen und Bambergern zu berücksichtigen und das freundliche Miteinander von Gästen und Einheimischen zu erhalten.
Um einen Einblick in die touristischen Reize Bambergs zu bekommen, besuchten Zwanziger und Sowa auch die Museen am Domberg und das Welterbe-Zentrum. Bei kurzen Rundgängen brachten Christiane Wendenburg, Geschäftsführerin der Museen am Domberg und Dr. Holger Kempkens, Leiter des Diözesanmuseums, ihnen die Schätze und Konzepte des Diözesanmuseums, des historischen Museums und der Neuen Residenz näher. Sowa zeigte sich beeindruckt von der Vielfalt der Museen. Sie gab jedoch zu bedenken, dass Bamberg hier noch einige Sensationen unter den Scheffel stelle: „Ich wünsche mir eine umfassende Neukonzeption für den Domberg mit der Hilfe des Freistaates, um die Kulturschätze noch besser zu präsentieren. Die Museen haben das UNESCO Welterbepotential für ein einmaliges Kunst-, Kultur – und Geschichtsquartier, diesen Schatz gilt es zu heben.“
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