Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz: Psychosomatische Abteilung nimmt ab August wieder Patienten in Ebermannstadt auf

Anfang August 2020 wird die psychosomatische Abteilung in der Klinik in Ebermannstadt mit 18 Patientenbetten wiedereröffnet. Corona-bedingt – zum Schutz der Bewohner des Pflegeheims und der stationären Patienten in der Klinik – war dieser Bereich seit März geschlossen.

Frau Prof. Dr. Yesim Erim. © Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz

Frau Prof. Dr. Yesim Erim. © Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz

Unter der chefärztlichen Leitung von Prof. Dr. Yesim Erim werden negative Wechselwirkungen zwischen körperlichen, seelischen und sozialen Prozessen behandelt. Die Krankheitsbilder entstehen als Folge von psychischen Belastungen, werden aber in physischen Beschwerden sichtbar. Dazu gehören Essstörungen, die Magersucht und die Bulimie, sowie die funktionellen Körperbeschwerden, z. B. Reizdarm oder Herzangst. Angststörungen und depressive Störungen werden in Ebermannstadt ebenso behandelt wie Traumafolgestörungen nach seelischen oder körperlichen Verletzungen. Das Team besteht aus Ärzten, Psychologen, Sozialarbeitern und Spezial-Psychotherapeuten für Kunst und Bewegungstherapie. Die Pflegekräfte erhielten Schulungen und sind aktiv in die psychotherapeutische Behandlung einbezogen. Geschäftsführer Sven Oelkers sagt: „Die Corona-Pandemie hat viel Seelenleid verursacht und bestehende Probleme verstärkt. Wir sind sehr froh, dass wir wieder wohnortnah die Behandlung anbieten können.“

Das Behandlungskonzept beinhaltet Einzel- und Gruppentherapien, wobei sich verschiedene Therapiemodule zu einer abwechslungsreichen und intensiven sowie störungsspezifischen Gesamtbehandlung ergänzen. Es basiert auf einer kognitiv-verhaltenstherapeutischen Grundausrichtung und bezieht Anteile tiefenpsychologischer, systemischer sowie anderer Therapieverfahren mit ein. In der Regel dauert eine stationäre Psychotherapie acht Wochen und kann bei notwendigen Gründen auf neun oder maximal zehn Wochen verlängert werden.