Aus der Leserpost: Die Wiesengrundfreunde lehnen eine Beteiligung an der Gestaltung der Brücke ab

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Liebe Wiesengrundfreunde,

in unserem letzten Newsletter hatten wir Sie aufgefordert, in der digitalen Bürgerversammlung im Juni ihre Fragen zur StUB zu stellen. Von vielen Bürgern haben wir gehört, dass sie Fragen gestellt hatten, diese aber nicht bzw. nicht richtig beantwortet wurden. So sieht für uns nicht die Bürgerbeteiligung aus, zu der sich die Stadt Erlangen und der Zweckverband StUB verpflichtet haben und dessen Fähnchen sie hoch schwenken.

Nun wird erneut zur Bürgerbeteiligung aufgerufen, diesmal seitens des Zweckverbandes StUB: Noch bis zum 31. Juli können alle Bürgerinnen und Bürger, Verbände und Organisationen ihre Ideen zur geplanten Querung des Regnitzgrundes auf Höhe der Wöhrmühlinsel beim Zweckverband StUB im Rahmen einer Online-Beteiligung einbringen (siehe dort). Die Ideen sollen in die Auslobungsunterlagen für einen Realisierungswettbewerb der Wöhrmühlbrücke einfließen. Leider kann man die eingereichten Beiträge nicht einsehen!

Wir, die BI Wiesengrundfreunde, lehnen eine Beteiligung an der Gestaltung der Brücke ab, da wir dieser Trassenvariante nicht zustimmen können. Der Bau einer neuen Verkehrsachse mitten durch den unverbauten Erlanger Wiesengrund ist und bleibt ein ökologisches Desaster. Die Errichtung dieser monumentalen Betonbrücke ist eine unsinnige Ressourcenverschwendung und damit weder ein Beitrag zum Klimaschutz noch zu einer vernünftigen Mobilitätswende. Nachhaltigkeit sieht anders aus (vgl. Fragen und Antworten auf unserer Homepage).

Sowohl durch die Baustelle als auch durch den neuen Verkehr werden an dieser Stelle dauerhafte Beeinträchtigungen für Natur, Landschaft und Erholung entstehen. Gesetzlich notwendige Ausgleichsflächen für solch einen Eingriff werden dem Wiesengrund wenig bringen. Sie erfolgen häufig weit entfernt. Außerdem können sie die über Jahrzehnte oder länger gewachsene Natur nicht ersetzen.

Verschönerungsideen für die Brücke können dieses monströse, rund 5 m hohe und über 1,5 km lange Bauwerk nicht verstecken. Alle “Verbesserungen” sind bestenfalls ein Feigenblatt angesichts des massiven Eingriffs in das Landschaftsschutzgebiet im Wiesengrund.

Machen wir uns nichts vor: Die aktuell geplante Trassenführung mitten durch den Wiesengrund ist ökologisch kontraproduktiv. Diese Trassenvariante gilt es zu verhindern. Der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs kann nur mit Rücksicht auf die Zukunft geplant werden. Arten- und Klimaschutz müssen gemeinsam gedacht und konsequent umgesetzt werden.

Bringen Sie weiter Ihre Haltung gegenüber der Politik, beim Zweckverband und in Leserbriefen in der Zeitung zum Ausdruck. Der Wiesengrund braucht Ihre Unterstützung.

Herzliche Grüße,

in Vertretung für die

Bürgerinitiative StUB ja, aber keine Kosbacher-/Wöhrmühlbrücke

Gisela Löhr und Christine Höfer-Kliesch