Sonntagsgedanken: Eine wichtige Zeugin des Evangeliums – Martha

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Als Jesus bei Martha einkehrte, eilte sie geschäftig hin und her, während ihre Schwester Maria Jesus zuhörte. Daraufhin forderte sie ihn energisch auf, Maria ins Gewissen zu reden, und wurde dafür auch nicht getadelt. Wir Christen dürfen unsere Anliegen durchaus selbstbewusst vortragen.

Jesus würdigte zwar ihren Fleiß, und was wären wir ohne die Martha-Typen, die in Familie, Verein und Kirche den Laden am Laufen halten! Freilich stellte Jesus Maria als Vorbild hin, denn erst sollen wir zuhören, dann handeln. Das gilt für die Beziehung von Mensch zu Mensch, aber auch im Verhältnis zu Gott.

Als ihr Bruder Lazarus im Sterben lag, kam Jesus bewusst zu spät. Auch heute können wir die Wege Gottes nicht immer verstehen.

Martha eilte Jesus entgegen. Sie zog sich also nicht verbittert in ihr Schneckenhaus zurück wie viele Trauernde.

Sie wiederholte zunächst das übliche Bekenntnis zur Auferstehung der Toten. So ist es wichtig, dass bei Beerdigungen die altvertrauten Gebete gesprochen, die schönen Lieder der Kirche gesungen werden. Sie bringen die Aufgewühlten zur Ruhe und stärken das Gottvertrauen. Doch sollten wir nicht in Floskeln und Ritualen steckenbleiben. Martha rang sich durch, bekannte sich persönlich zu Christus als dem Herrn über Leben und Tod. Der schmerzhafte Prozess der Trauer wurde für sie zum Segen, öffnete ihre Augen für das, was wirklich zählt, nicht irdische Geschäftigkeit, sondern das unbedingte Vertrauen auf Jesus Christus.

Wie er Lazarus schließlich zu neuem Leben auferweckte, wird er es einmal auch mit uns tun, und die Freude darauf verwandelt schon heute unser Leben, wenn wir es nur zulassen.

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Pfarrer Dr. Christian Fuchs, www.neustadt-aisch-evangelisch.de

Infos zu Christian Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/Aisch
  • Studium der evang. Theologie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vikariat in Schornweissach-Vestenbergsgreuth 1993 – 1996
  • Promotion zum Dr. theol. 1995
  • Ordination zum ev. Pfarrer 1996
  • Dienst in Nürnberg/St. Johannis 1996 – 1999
  • seither in Neustadt/Aisch
  • blind