Tröstau: Der „Stodl-Virus“ geht um
Wenn aufgrund der aktuellen Pandemie die weithin bekannte Kunstkirchweih ausfallen muss, muss man sich als ausrichtender Verein überlegen, ob und was stattdessen stattfinden kann. Der Kultur- und Kunstverein Tröstau hat dies in einer seiner ersten Video-Sitzungen nach dem Lockdown früh getan. „Wir haben ziemlich bald damit begonnen, uns etwas Kleines für den Fall, dass die Lockerungen ausgeweitet werden, zu überlegen“ so Wolfgang Hermann, erster Vorsitzender des Vereins.
Nach weiteren Zusammenkünften per Video und viel Brainstorming stand dann fest, dass die Lockerungen eintreten und der Verein seine Planungen festigen kann. „Innerhalb eines relativ kurzen Zeitraumes stand nicht nur fest, dass wir Fotografien an Tröstaus Scheunen zeigen werden“, so Hermann weiter. „Wir haben für diese Ausstellung im öffentlichen die drei bekanntesten Fotografen im Fichtelgebirge, Hannes Bessermann, Manfred Jahreiss und Florian Miedl gewinnen können. Dazu kommen drei überregionale Könner ihres Fachs aus und um Frankfurt sowie aus Dresden und natürlich auch aus den eigenen Reihen des Vereins“, schwärmt Hermann vom Ensemble, welches seine Bilder in opulenter Größe an die Tröstauer Scheunen bringt. Die Höhe der Werke beträgt insgesamt 1,50 Meter. Die entsprechende Breite ergibt sich aus den Formaten. Auf jeden Fall sind diese weithin zu erkennen.
Bisher war dieses Vorgehen Usus bei der eigentlichen Kunstkirchweih, bei welcher ausschließlich an der zentralsten Scheune in Tröstau Bilder dieser Größe hingen. Zuletzt hatte sich Manfred Jahreiss dort verewigt. Dieses Jahr weichen die Bilder aus 2018 den aktuellen Fotografien der teilnehmenden Lichtbildner.
Eröffnet wird diese besondere Veranstaltung am 31.07.2020 um 18.00 Uhr im Burggut in Tröstau. Geplant ist die Anwesenheit aller Fotografen sowie ein Rundgang mit dem Publikum und dem ein oder anderen erklärenden Wort der Fotokünstler. Selbstverständlich wird der Verein die bis dahin geltenden Einschränkungen beachten, momentan beläuft sich die Obergrenze von Veranstaltungen auf 100 Personen im Freien und dem öffentlichen Raum.
Hermann und sein Verein sind sich sicher, „dass diese Veranstaltung wieder einmal zeigt, wie man mit einer geringen Manpower auch große Kultur und Kunst in den ländlichen Raum bringen kann. Und vor allem wie wichtig Kultur, auch und gerade in solch besonderen Zeiten, ist. Die Szene hat durch die Pandemie-Beschränkungen extrem gelitten, während großen Unternehmen beachtliche Summen gewährt wurden“ zeigen sich durchaus auch kritische Stimmen aus dem Umfeld des Vereins.
Umso mehr freuen sich alle Mitglieder auf die Besucher an diesem Sommerabend und zeigen sich mit ihrer Planung zufrieden.
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