Beschäftigte bei Raps und Ireks in Kulmbach protestieren für höhere Löhne
Tarifrunde in bayerischer Nährmittelindustrie
Mehr Anerkennung für systemrelevante Arbeit: Mit verschiedenen Protest-Aktionen und Informationsveranstaltungen im Rahmen einer „Gesundheitswoche“ machen Beschäftigte am Kulmbacher Standort der Lebensmittelkonzerne Raps und Ireks auf ihre Lage aufmerksam. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit. Hintergrund ist die laufende Tarifrunde für die bayernweit rund 5.000 Beschäftigten der Branche. „Die Wut unserer Kolleginnen und Kollegen bei Raps und Ireks über das bisherige Nullangebot der Arbeitgeber ist groß. Sie haben in der Pandemie größtenteils durchgearbeitet und erwarten mehr Wertschätzung für ihre Arbeit“, so Michael Grundl von der NGG Oberfranken. Zwischen dem 23. und 30. Juli wird es in ganz Bayern – also auch in den großen Kulmbacher Betrieben Ireks und Raps – betriebliche Aktionen geben.
Die Gewerkschaft fordert eine Lohnerhöhung von sechs Prozent, mindestens jedoch 180 Euro mehr im Monat, sowie einen Corona-Bonus in Höhe von 1.500 Euro. Arbeitgebervertreter hatten die zweite Tarifverhandlung für die Branche am 10. Juli abgebrochen. Nach NGG-Informationen bewegen sich die Auftragseingänge der Firmen trotz Pandemie auf dem Vorjahresniveau. Einzelne Hersteller hätten sogar Schwierigkeiten, die hohe Nachfrage zu bedienen. „Die Arbeitgeber müssen sich jetzt bewegen und ein verhandlungsfähiges Angebot vorlegen. Am Ende geht es auch darum, ob die Branche für Fach- und Nachwuchskräfte attraktiv bleibt“, so der Verhandlungsführer und bayerischer NGG-Landesvorsitzender, Mustafa Öz.
Bei den bevorstehenden betrieblichen Protesten wird die Gewerkschaft auch über den Arbeits- und Gesundheitsschutz informieren und sich mit den Beschäftigten über die hohe Arbeitsbelastung durch Überstunden und Sonderschichten austauschen.
Zu Bayerns Nährmittelindustrie zählen Unternehmen wie Hipp, Raps, Mondelez, Bernbacher, Ireks, Wela, Nutrichem, Saumweber und Innfood.
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