Fahrrad-Demonstration für „Mehr Platz fürs Rad“ in Dormitz

Fahrrad-Demonstration in Dormitz / Foto: Privat

„Mehr Platz fürs Rad“

Viele Radfahrende aus Neunkirchen und Umgebung müssen auf ihrem Weg nach Erlangen durch das Nadelöhr Dormitz. Nur die Mutigen wagen das derzeit, denn kein Radweg schützt Radfahrer vor zu schnell und dicht auffahrenden Autos.

Daher hatte der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club Forchheim für Freitag, 17. Juli eine Demonstration für mehr Platz und Sicherheit für Radfahrer in Dormitz angemeldet. Unterstützt wurde diese Aktion vom BUND Naturschutz Neunkirchen am Brand und Umgebung (BN) und von der Bürgerinitiative Umweltverträgliche Mobilität im Schwabachtal (BI).

Der Vorsitzende des BN Neunkirchen, B. Birnfeld, betont: „Radfahren ist gesund, schont das Klima, bringt Menschen schnell ans Ziel, braucht wenig Platz, verursacht weder Lärm noch Abgase und macht dabei auch noch richtig Spaß!

Jedes zehnte Fahrrad in Deutschland ist mittlerweile elektrisch angetrieben. Der technologische Fortschritt ermöglicht es, dass die Kinder ohne Anstrengung und mit Anhänger in die Kita gebracht werden können. Warentransporte mit dem Rad werden immer beliebter und Senioren nutzen öfter und länger die Vorzüge des Fahrradfahrens. Dies erfordert allerdings auch eine angepasste Infrastruktur und einen stärkeren Fokus auf die Sicherheit von allen Verkehrsteilnehmern“.

Frau Weber vom BN sieht ebenfalls einen Beitrag zur Lärmreduzierungen innerorts: „…wenn Dormitzer BürgerInnen sicher mit dem Fahrrad zum Einkaufen, zum Kindergarten oder zur Kirche fahren können. Ein sehr guter Ansatz ist die kürzlich gefällte Entscheidung des Gemeinderats, Tempo 30 am Tag, für LKWs auch in der Nacht, zu fordern. Es ist gut, wenn immer mehr Gemeindegremien diese Geschwindigkeitsreduzierungen auch auf Staatstraßen einfordern und so die Sicherheit der schwächeren Verkehrsteilnehmer, die aber klimafreundlich unterwegs sind, im Auge haben.“

Für Esther Schuck, Vorsitzende der BI Schwabachtal und Fahrradbeauftragte der Gemeinde Uttenreuth, sind Schutzstreifen ein Zeichen, dass an Radfahrer gedacht wird. „Wie gut Schutzstreifen auch auf Straßen mit viel Autoverkehr funktionieren, sieht man in Erlangen z.B. in der Löwenichstraße. Die rot markierten Radwege helfen mit, dass Autofahrer genügend Abstand zu den Radfahrern einhalten und das Radeln dadurch sicherer wird. Die Gemeinde Uttenreuth bemüht sich, eine gute Radwegeinfrastruktur Richtung Erlangen herzustellen. In Weiher konnte z.B. bereits ein breiter Geh-und Radweg gebaut werden. Damit aber mehr Radfahrer aus dem östlichen Umland tatsächlich auf das Fahrrad umsteigen, muss das Nadelöhr Dormitz fahrradfreundlicher werden.“

Immer öfter wird der Ruf nach Maßnahmen für mehr Sicherheit laut. Eine Möglichkeit sieht der ADFC in der Ausweisung von Schutzstreifen auf beiden Straßenseiten. Dass dies auch bei knapp bemessenen Straßen möglich ist, zeigt ein Gutachten aus Baden-Württemberg, von dem man aber bisher in Bayern nichts wissen will.

Alle Engagierten trafen sich am Freitag, den 17. Juli um 11:00 Uhr an der Brückenbaustelle in Dormitz. Auf einem kurzen Straßenstück sollten Schutzstreifen mit weißem Pulver markiert werden, damit man eine realistische Vorstellung davon bekommten hätte. Momentan wäre das weiter kein Problem gewesen, denn wegen der Brückenerneuerung ist die Straße für den Durchgangsverkehr gesperrt. Dennoch wurden diese Streifen durch das Staatliche Bauamt Bamberg untersagt, trotz mehrmaliger Intervention von Gerhard Krahl vom ADFC-Forchheim. Immerhin konnten die Teilnehmer zur Erinnerung einen ein Meter langen Musterstreifen mitnehmen.

Weitere Informationen zu den Schutzstreifen gibt es auf der Homepage des Forchheimer ADFC unter www.adfc-forchheim.de.