Brose Bamberg trifft in der Basketball Champions League auf Traditionsteams
Brose Bamberg bekommt es in der Gruppenphase der Basketball Champions League mit namhaften Gegnern zu tun. Das hat die heutige Auslosung der BCL-Saison 2020/2021 ergeben. Unter anderem trifft Brose in Gruppe D auf Athen, Bilbao, Bologna und Cholet.
Christian Sengfelder: „Es ist eine interessante Gruppe mit viel Tradition. AEK Athen und Fortitudo Bologna sind große Namen im europäischen Basketball. Israelische und türkische Teams sind immer schwer zu spielen. Dazu kommen mit Bilbao und vor allem Cholet zwei Teams, die für ihre gute Jugendarbeit bekannt sind. Und dennoch: unser Ziel muss es sein, weniger auf die anderen zu schauen, sondern nur auf uns. Und ich will in die zweite Runde einziehen.“
Die komplette Gruppe D: AEK Athen, Brose Bamberg, Hapoel Holon, Pinar Karsiyaka, RETAbet Bilbao, Cholet Basket, Fortitudo Bologna, Qualifikant
Der erste Spieltag findet am 13. oder 14. Oktober statt.
Die Mannschaften in der Kurzzusammenfassung:
AEK Athen (Griechenland): Der 1924 gegründete Club und BCL-Titelträger von 2018 ist eines der europäischen Schwergewichte im Wettbewerb. Zu acht nationalen Meisterschaften (zuletzt 2002 mit Nikos Zisis) und fünf Pokalsiegen (zuletzt 2020) gesellen sich im Trophäenschrank auch drei internationale Titel: 1968 und 2000 wurde der FIBA Europapokal der Pokalsieger, 2018 die Champions League gewonnen. AEK war Bambergs erster Gegner in einem europäischen Wettbewerb überhaupt. 1977 standen sich die Mannschaften im Korac Cup (European Cup Radivoj Korac) gegenüber. Bessere Erinnerungen als an diese beiden Niederlagen haben die Brose-Fans sicherlich an die Begegnungen von vor zwei Jahren. Über AEK führte nämlich der Bamberger Weg ins FINAL FOUR der Basketball Champions League.
UNET Holon (Israel): Der Club aus Holon, einer der größten Städte Israels, wurde 2008 – u.a. mit P.J. Tucker und Elton Brown – israelischer Meister und 2009 sowie 2018 Pokalsieger. Die israelische Liga spielt aktuell noch bis 30. Juli ihr Finalturnier. Dabei steht UNET im Viertelfinale gegen Gilboa Galil. Nachdem Holon in seiner ersten Champions League-Saison auf nur drei Siege in der Gruppenphase kam, waren es in der darauffolgenden sieben. Letztes Jahr wieder nur sechs. Für ein Weiterkommen reichte es bislang noch nicht. Holon spielt seine Heimspiele in der 11.600-Zuschauer fassenden Pais Arena in Jerusalem. Genauso übrigens wie Liga- und BCL-Konkurrent Hapoel Jerusalem.
Pinar Karsiyaka (Türkei): Pinar Karsiyaka Basketbol Takimi ist die Basketballabteilung des türkischen Sportvereins Karsiyaka SK aus Izmir. 1966 gegründet war der Club Gründungsmitglied der TBL, also der türkischen ersten Liga. Nach dem Abstieg 1968 gehört das Team seit 1974 durchgängig der TBL an und ist damit neben den vier Istanbuler Mannschaften Efes, Besiktas, Fenerbahce und Galatasaray eines der langjährigsten Mitglieder. 1987 gewann man die Meisterschaft und den Präsidentenpokal. 2005 erreichte man das Finale des türkischen Pokalwettbewerbs. Auf europäischer Ebene konnte sich Karsiyaka 2011 für die Viertelfinal-Playoffs der EuroChallenge qualifizieren. Ein Jahr später verlor man in diesem Wettbewerb als Ausrichter des Final Four-Turniers mit einem Punkt im Finale gegen Krasnye Krylja Samara, nachdem im Halbfinale die EWE Baskets Oldenburg besiegt wurden. 2015 folgte die zweite Meisterschaft. Vor dem coronabedingten Abbruch der Saison in der Türkei belegte Pinar Karsiyaka Platz zwei und hat sich somit den Startplatz in der BCL gesichert.
RETAbet Bilbao (Spanien): Seit 2016 heißt der zur Jahrtausendwende unter dem Namen Club Basket Bolbao Berri gegründete Verein nun RETAbet Bilbao, benannt nach dem neuen Hauptsponsor. 2004 gelang erstmals der Aufstieg in Spaniens Königsklasse ACB, sechs Jahre später stand Bilbao im Finale, spielte zudem EuroLeague. 2013 endete die beste Phase mit der EuroCup-Finalniederlage gegen Kuban. Kurz darauf wurde der Verein nämlich aufgrund finanzieller Probleme aus der ACB ausgeschlossen, klagte jedoch gegen diese Entscheidung und durfte weiterhin in Liga eins mit dabei sein. Vier Jahre später stand jedoch – ausgerechnet durch eine Niederlage im Baskenderby gegen Baskonia besiegelt – der Abstieg in die Zweitklassigkeit fest. Allerdings: ein Jahr später war Bilbao wieder da und eroberte sich durch die Teilnahme am Finalturnier der ACB auch das Startrecht an der BCL 2020/2021.
Cholet Basket (Frankreich): Cholet Basket wurde 1975 gegründet, als man sich von der 1926 ins Leben gerufenen Basketballabteilung des Club Omnisport Choletais de la Jeune France löste. Der Verein startete in der dritten Liga, 1987 ging es erstmals ins französische Oberhaus. Bereits in der ersten Erstligasaison gelang die Qualifikation für einen europäischen Pokalwettbewerb. Die bis dahin erfolgreichste Spielzeit erzielte die Mannschaft 1997/98, als man neben dem 3. Platz in der Meisterschaft und dem Einzug sowohl ins Liga- als auch ins Korać-Cup-Halbfinale mit dem Pokalsieg den ersten Titel gewann. In der folgenden Saison konnte man den dritten Platz bestätigen und den Pokaltitel verteidigen, schied jedoch diesmal bereits im Viertelfinale der Meisterschafts-Playoffs sowie im Achtelfinale des Saporta Cups aus. Die größten Erfolge feierte der Verein in der jüngeren Vergangenheit, als nach dem größten internationalen Erfolg, dem Finaleinzug in der EuroChallenge-Cup 2009, der erste nationale Meistertitel 2010 erreicht wurde.
Fortitudo Bologna (Italien): Fortitudo Bologna wurde 1932 gegründet und blieb lange Zeit im Schatten des Lokalrivalen Virtus Bologna. 1998 jedoch konnte Fortitudo mit dem Italienischen Pokal den ersten Titel der Vereinsgeschichte erringen. Von 1996 bis 2006 stand Fortitudo Bologna zudem in jedem Jahr außer 1999 im Finale der italienischen Meisterschaft, die man bislang zweimal gewann. Auch international etablierte sich Fortitudo und nahm regelmäßig an der EuroLeague teil, deren Finale der Verein in der Saison 2003/2004 erreichte. 2006 geriet der Verein nach dem Ausstieg des Hauptgeldgebers in eine Krise, die 2009 im Abstieg aus der Lega A gipfelte. Schlimmer noch: Im September 2012 wurde der Club aufgrund Insolvenz aufgelöst und 2013 nach Konkursersteigerung des Geschäftswerts durch die neuen Eigentümer mit altem Namen und sämtlichen gewonnenen Titeln neugegründet. In der Spielzeit 2018/19 gelang der Wiederaufstieg in die Serie A. Auch ein Ex-Bamberger war Teil des Vereins. 2006 spielte Steffen Hamann eine Saison bei den Italienern.
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