Statische Sanierung der Pfarrkirche St. Johannes und St. Ottilie Kersbach
Die von weiten sichtbare Kirche mit dem barocken Turmhelm auf dem gotischen Chorturm ist ein Werk des bedeutenden Bamberger Baumeisters Johann Michael Küchel. Dieser gestaltet die ehemals gotische Kirche in den Jahren 1743-1744 neu. Nach seinen Plänen entstanden das Langhaus und der obere Turmteil.
Kersbach wurde 1417 zur selbständigen Pfarrei erhoben. Etwa in diese Zeit ist auch der Bau des Chorturms der Kirche zu datieren. Auch die angebaute Sakristei ist spätmittelalterlich. Zum Neubau des Langhauses wurde 1743 der Grundstein gelegt, gleichzeitig erhielt der Turmoberbau eine neue, barocke Gestalt.
Statische Sanierung dringend notwendig
Wenn man aktuell die Kirche sieht, dann ist unübersehbar die Einrüstung des Langhauses zu erkennen. Nur der Turm trägt kein „Metallgewand“. Es steht eine statische Sanierung des Gotteshauses nun an.In letzter Zeit haben sich im Inneren des Gotteshauses tiefe Risse an den Seiten und auch über dem Haupteingang gebildet. Für die Gläubigen bestand aber zu keiner Zeit eine Gefahr. Eine Untersuchung der Fundamente mit Baugrund brachte einige Erkenntnisse zu Tage, welche eine statische Überarbeitung des gotischen Langhauses notwendig machte.
„Die Planung und Finanzierung haben Nerven gekostet“
Kirchenpfleger Thomas Müller und die Kirchenverwaltung, haben seit langer Zeit mit den Planungen begonnen. Der Weg bis nun zum Beginn der Arbeiten haben allen Beteiligten sicherlich manch schlaflose Nacht bereitet. Die Kosten für die statische Ertüchtigung der Pfarrkirche werden sich aktuell bei circa 580.000 € bewegen. Natürlich kann man, wie es eben bei solchen Sanierungsmaßnahmen ist nicht auf den Euro genau kalkulieren. Auch die Zuschüsse vom Erzbistum Bamberg und anderen Stellen sind noch nicht absolut sicher. Man sieht aber dem ganzen positiv entgegen und mit Gottes Hilfe wird es sicherlich funktionieren.
Besondere Techniken und Durchführung notwendig
Die Arbeiten des gesamten Projekts werden nicht wie man gewohnt ist von unten nach oben, sondern von oben nach unten durchgeführt.
Nach Aufstellung, des auch nicht ganz einfach zu errichteten Gerüst, was bedingt durch die Bauweise des Daches mit seinen Vorsprüngen, gestaltet sich kompliziert. Die Arbeiter der Spezialfirma haben dies aber auch unter Beachtung aller Vorschriften hervorragend umgesetzt.
Im ersten Abschnitt werden aktuell die Zimmerer- und Holzbauarbeiten durchgeführt, ebenso die Dachdeckerarbeiten in Angriff genommen. Die Statik wird somit von oben gesichert. Auch Klempnerarbeiten werden in diesem Arbeitsabschnitt mit erfolgen.
Arbeiter unter Schutzanzug tätig
Die Arbeiter der Dachdecker und Zimmerer müssen mit Schutzanzug und unter Benutzung einer eigens hierfür auf dem Kirchengelände aufgestellten Container mit Dusche, Umkleide und Aufenthaltsraum arbeiten. Die Mitarbeiter entfernen und entsorgen mit bedenklichen Chemikalien gestrichenen Bauabfälle.
Nächsten Bauabschnitte sind geplant und Kirche nur eingeschränkt nutzbar
Im September wird zunächst auch das Gerüst im Innenraum der Kirche errichtet, um dann mit dem notwendigen Verpressen der entstandenen Schlitze zu beginnen. Die Kirche ist im Juli und August nur eingeschränkt nutzbar. Ab September bis Weihnachten ist eine Nutzung des Gotteshauses unmöglich. Gottesdienste werden in dieser im vor einigen Jahren neu und mit Weitsicht erbauten Pfarrheim stattfinden. Informationen darüber werden mit Aushängen und auch im Internet verfügbar sein.
Auch die Bohr- und Verpressarbeiten sowie die Rohbauarbeiten zur Unterfangung des Fundaments werden September bis Mitte November durchgeführt werden. Die ist eine besondere Technik, welche aber mit sehr positiven Erfolgen bekannt ist.
Der Oktober und November werden für Verputz- und Malerarbeiten geplant.
„Wenn nicht jetzt, wann dann“ aber die Kosten…
Der genannte Kostenvoranschlag von 580.000 € umfasst nur die statische Sanierung. Aber wie heißt es so schön „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ So sind noch einige Gewerke die man gerne in diesem Zug der Sanierung mitmachen würde und auch sollte. Die Stromversorgung auf den aktuellen Stand bringen, ebenso wie die Lautsprecher- und Beleuchtungsanlage bedarf einer dringenden Überarbeitung auf den aktuellen Stand. Auch an die Hörgeschädigten soll hierbei gedacht werden und es würden dringlich Induktionsschleifen für die Hörgeräteträger notwendig.
Steinmeyer-Orgel in die Jahre gekommen
Die Orgel besitzt aktuell 12 klingende Register und ist ein Werk der Öttinger Firma G.F. Steinmeyer aus dem Jahre 1900. Die frühere Orgel von Graebensteiner aus Bamberg verbrannte vorher.
Die Königin der Instrumente zur Ehre Gottes hat viele Jahrzehnte hinter sich und so manche technische Umgestaltung erlebt. Die wohl einfachste vom Blasebalg, welcher noch sichtbar ist auf die Elektronik. Aber auch Orgelpfeifen wurden verändert. So wäre es an der Zeit eine Generalsanierung anzustreben. Möglich wäre eine Rückführung in den Originalzustand mit 11 Registern, um ein so historisch wertvolles Orgelwerk und Klangdenkmal für die Zukunft zu erhalten. Die Kostenschätzung liegt bei ca. 100.000 € und die Zuschussmöglichkeiten müssen noch ermittelt werden.
Für Kersbach eine entbehrungsreiche Zeit ohne Gotteshaus, aber wenn alles neu und aktuell sein wird auch ein sehr freudiges Ereignis. Gerne können Spenden an die Kath. Kirchenstiftung St. Ottilie, Kersbach, auf Konto DE87 7509 0300 0109 0481 89, Kennwort Kirchensanierung Kersbach erfolgen.
Gerhard Hoch
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