Blick über den Zaun: Rollstuhlschaukel für Nürnberg
Endlich ist es soweit! Die erste Rollstuhlschaukel im Herzen Nürnbergs steht. Die Sparkasse Nürnberg und durch das Crowdfunding des Rolli-Treff-Franken e.V. konnte die spezielle Schaukel und deren Betreuung erfolgreich finanziert werden. Sie steht nun auf dem Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne.
Das Team konnte erste Erfahrungen mit der Bedienung und Betreuung sammeln, in Zukunft wird die Schaukel Rollstuhlfahrern aber auch interessierten Fußgängern zur Verfügung stehen.
Bis die Schaukel endlich aufgebaut wurde, verging viel Zeit – die Idee hatte ursprünglich Konrad Methfessel. Als Initiator des Rolli-Treff-Franken e.V. war seine Arbeit für die Nürnberger Behindertenszene noch lange nicht getan. Die Beschleunigung, das Drehen, das Auf und Ab einer Schaukel sind Kindern und Jugendlichen im Rollstuhl meist vorenthalten – jedenfalls in Nürnberg und Umgebung. Da er selbst gerne schaukelte, ging es Konrad darum über den Verein eine zentral erreichbare Rollstuhl-Schaukel aufzustellen, die künftig jedem dieses Gefühl von Freiheit bieten kann.
Da es unterschiedliche Modelle der speziellen Schaukeln gibt und es das Richtige werden sollte, besuchte Konrad mit dem Rolli-Treff Mitglied Jordan und dessen Onkel ‚Hanni‘ mehrere Schaukeln. Die Wahl viel schlussendlich auf ein Modell von Richter-Spielgeräte.
Nun galt es also 30.000€ zu sammeln. Über den Verein wurde dazu ein Crowdfunding Projekt auf Betterplace.org angelegt und dort kam die Summe recht schnell zusammen – offensichtlich bewegt das Projekt die Menschen. Extrem großzügig unterstützen die Sparkasse Nürnberg, die CITO-System GmbH, die Fa. Bolta-Werke GmbH und die Volksbank Forchheim e.G. sowie viele weitere Unternehmen und Privatpersonen. Außerdem wurde ein beachtlicher Teil der Summe von Jordan’s Onkel ‚Hanni‘ Kulzer mit seinen Biker-Freunden als Initiative „Biker rollen für Rolli-Treff-Franken e.V.“ gesammelt.
Um alle organisatorischen Punkte zu klären, wie die Betreuung und Aufsicht der Schaukel sichergestellt werden kann, an welcher exakten Stelle die Schaukel wie aufgestellt werden soll, und die finale Montage zogen sich am Ende noch fast ein komplettes Jahr. Aber der Aufwand war es Wert und Rolli-Treff-Vorstand Friedrich König war extrem glücklich nun beim ersten richtigen Test dabei sein zu können und die Schaukel selbst zu testen. Jetzt geht es darum trotz Corona sobald wie möglich den Mitgliedern des Vereins und später natürlich auch allen anderen Zeit auf der Schaukel zu ermöglichen.
Da der Rolli-Treff Inklusion schon immer etwas verdreht lebt und der Rollstuhlfahrer im Training der ‚Normale‘ und der Fußgänger die Ausnahme ist, der dank Leihrollstühlen dann mitmachen darf, war das natürlich auch für den Umgang mit der Schaukel wichtig. Damit nicht nur Rollstuhlfahrer die Schaukel nutzen können, spendet das Sanitätshaus Reha & Care zusätzlich zwei verschiedene Rollstühle und so kann jeder Besucher des Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne selbst probieren, wie es ist in einem Rollstuhl zu schaukeln.
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